Dat fallt in't Gêle (Gelbe).
i] Es fällt in den Dreck, wenn etwas misslingt
Dat fallt mi in de (ut de) Hand.
Dat fällt nicht (o. schwer) ins Gewicht.
Dat fällt wiäch, as dem Kappeziner de Harbül.
Grafschaft Mark
Dat Fatt (Fass) tosloan.
Westfalen
i] Ein Ende mit etwas machen
z] Es ist besser dieses Fass zuzuschlagen und unsere Gedanken auf etwas anderes zu wenden.
Dat Feld hett Ôren un de Busk hett Ôgen.
Ostfriesland
Dat Feld is so kâl, man kann en Lûs mit de Schwêp (Peitsche) drup herumjagen.
Holstein
i] Von einem fruchtlosen oder abgemähten Acker
Dat Fentchen upn Hot steckn.
i] Fröhlich, vergnügt, ausgelassen sein
Dat Fett drifft doch bâwen, all is't ôk van'n dôden Hund.
Dat Fett mutt alltyd bawen (oben) dryven.
Dat find't sick bi'n Beddenmaken.
Dat fingt sich bie 't Utkiehr'n, söä' de Jong, doa ha 'r henner de Döär schöâten.
Dat Fleisch ess esu frîd, do kammer de Zäng op schliefe.
Köln
hdt] Das Fleisch ist so zähe, man kann die Zähne darauf schleifen.
Dat fluscht bäter.
Danzig
Dat flûscht, säd' de Krevt, un schêrt de Pogg de Kutt av.
Mecklenburg
Dat föft' Radd an'n Wagen.
Dat föllt ût de Bilad in de Kist.
i] Es ist gleich, ob der Mann oder die Frau einnimmt oder ausgibt. Die Beilade ist ein Nebenraum in einem Kasten.
Dat Fortuna bonum, sed non durabile donum;
attollit pronum, faciens de rege colonum.
Carmina Burana
dt] Das Glück schenkt Gutes, aber nicht als dauerhafte Gabe; sielässt Erniedrigte aufsteigen, macht aus einem König einen Bauern.
Dat fritt kên Brod (Brot)
i] Von Dingen, die man nimmt und verwahrt, weil sie, wie Haustiere, keinen Unterhalt kosten.
Dat Für (Feuer) is mi in de Schob utgan.
Dat Für (Feuer) wil wohl aale braten.
Dat Für brennt em op de Nöägel.
Ukermark
hdt] Das Feuer brennt ihn auf die Nägel, auch: brennt ihm unter den Nägeln. (Er ist in der dringendsten Gefahr und Not)
Dat Galenus opes, dat Iustinianus honores:
pauper Aristoteles cogitur ire pedes.
Walther, Proverbia sententiaeque
dt] Galenus gibt Reichtum, Iustinian verleiht Ehren: der arme Aristoteles bleibt stets Fußgänger.
Dat ganze Hierohn (Heiraten) es'n Lotteriespiel.
Dat gâpt wît und bitt (beisst) Nüms (niemanden).
Ostfriesland
i] Gapen = den Mund weit aufsperren, gähnen, gapsk = zum Gähnen geneigt, schläfrig, gaffend, unverständig, gierig
ho] Hij moet lanc gapen, die den oven overgapen sal.
la] Oscitat ille diu qui furnum vincit hiando.
la] Qui furnum superet hiando, diu puer hiscet.
Dat gat völ macke (sanfte, ruhige) Schafe in ên'n Stall, un wilde noch mêr.
ho] Er gaan veel tamme schapen in een hok, maar nog meer wilde want die kruipen op elkander.
Dat gäve de Hund sîner Möme (Mutter) nich, wenn se ôk im Kindelbedde läge.
i] Von einer seltenen Leckerspeise
ho] Een hond zou dat zijne moêr niet geven.
Dat gaw Luft, sä(de) de Dêrn, un krêg twe Kinner up'n mâl.
Dat Geblaüte (Geblüt) tüd, sag de Snîder, doa sprank 'e in 'n Dîk un trok den Zîënbok wîër herût.
Plettenberg in der Grafschaft Mark
Dat geer de Hund sin Möm nich, wenn se ôk im Kindelbett läge.
Holstein
i] So was Schlechtes gäbe selbst der Hund nicht und wenn die Mutter im Kindbett läge
Dat gêf Lucht (Luft), säd de lütje Dêrn, un krêch twê Kinner up ênmal.
Holstein
Dat geff em en Schlag in de Bückse.
Dat geht de Runde.
i] Geht aus einer Hand in die andere.
Dat geht holter de polter.
Waldeck
i] Über Kopf und Hals. Auch: Hulter de pulter und Huster de buster
ho] Het is holder de bolder (o. hol over bol).
Dat geht um as 't Hunneleiden.
Dat geht up Lîv (Leib) un Leven.
i] Das ist eine Halssache.
Dat géid ächterä's (rückwärts) as de Hûne krassed (kratzen).
Grafschaft Mark
Dat géid asse gesmeärd.
Grafschaft Mark
Dat geid, dat et schnüff, sag de Junge, doa rêt (ritt) he up de Suege.
Münster
hdt] Das geht, dass es schnauft, sagte der Junge, da ritt er auf der Sau.
Dat geiht dr bilangs, at wenn de Düvel Törf föhrt.
Dat geiht em wie dem Esel, dei twei Herren har: Ein meint ümmer, dei Anner har em all fauret.
Mecklenburg
Dat geiht so ne, Plumen (Pflaumen) öäten, un kein Geld göäwen.
Dat geiht, dat et schnüfft (schnaubt).
Lippe
Dat geit (geht) so eben as wenn Gottlieb danzt.
Pommern
i] So eben, d.h. so langsam, ruhig
Dat geit af as warme Weggen.
Dat geit as de Fleig' inner Bottermilk.
Dat géit as wan der Duiwel 'ne Katte fuksed.
Grafschaft Mark
i] fuksed = fuchsen, fuxen = einen als Herr und Meister wie einen Fuchs hart behandeln, vexieren, plagen, ihm Mühe und Verdruss machen.
Dat géit asse wamme 'ne Katte düär de Dréite jâged.
Grafschaft Mark
Dat geit äwer Krîd (Kreide) un Rôdstên.
Mecklenburg
Dat geit bî Hôsten un Snûwen (Schnauben).
Dat geit bi Kaw un Sträu.
Büren
i] Von dem, was in jeder Weise geht
Dat geit bî Nurten un Stöten as de Swîne pisst.
i] Nurten = Sätzen, Absätzen, Stößen.
Dat geit din Nês (Nase) vorbi.
Holstein
i] Das bekommt er nicht.
Dat geit dôr et Lüsch (Schilf).
Meurs
i] Um zu sagen: das geht zu weit, geht verkehrt
Dat geit em an'n Kragen.
Mecklenburg
ho] Het zal hem zijnen besten kraag kosten.
Dat geit in de Welt un upp't Eiland der mall her.
Ostfriesland
Dat geit in die Quist (Quitz).
Königsberg in der Neumark
i] Das ist verloren.
Dat geit kamp up.
Dat geit kunterbunt to.
Dat geit Lêr (Leder) um Lêr (Leder), brüdst (o. sleist) du mi, ik brüde (sla) di wêr (wedder).
Ostfriesland
i] Wie du mir, so ich dir. In Rendsburg: Leerer um Leerer.
ho] Leêr om leêr, sla je mij, ik sla je weêr.
Dat geit me in de Brüeke (Brüche).
Westfalen
i] Über mein Fassungsvermögen
Dat geit mi nicks an, ick bin 'n Hamborger, sagte der Fuhrmann.
Hamburg
i] Ein Hamburger Fuhrmann, der (im Mai 1865) Feldmarschall Graf Wrangel gefahren hatte, verlangte beim Absteigen in Altona das Fahrgeld. Als man ihn auf die Altonaer Kommandantur wies, gab er die obige, bald sprichwörtlich gewordene Antwort
Dat geit Moder (Mutter) un Gêske an.
i] Das sind Frauensachen.
Dat geit Moder und Geske an.
Ostfriesland
Dat geit na de Lummert.
i] Es geht verloren. Lummert ist der niederdeutsche Ausdruck für Lombard = Leihhaus, so genannt, weil in der Lombardei die ersten Leihhäuser im 14. Jahrhundert entstanden.
Dat geit na dusend Döwel.
Dat geit na Sacken Keller.
Ostfriesland
Dat geit net as de Leferkes (Lerchen), in ên Nacht fett un mager.
Dat geit nich in'n hollen Baum.
Dat geit nich, als rinschoaben (hineingeschoben) un werrer rut (wieder hinaus) ut'n Aoben (Ofen).
Dat geit nich, hadd de Kerl seggt, hadd krapen.
Ostfriesland
Dat geit nig af ane Ducks.
i] Auch Dâks, bezeichnet hier soviel wie Schläge. Ebenso in der Redensart: He krigt Ducks. In Hamburg heisst dâksen = prügeln
Dat geit no de Rêg (nach der Reihe) as in Oldeslo dat Backen; wer kên Mehl hett, de sleit dat över.
i] Oldesloe, eine kleine holsteinische Stadt an der Trave
Dat geit öewer de Köerwe (Körbe).
Büren
i] Überschreitet das Gewöhnliche, ist übertrieben.
z] Das Wasser wohl über die Körbe geht.
Dat geit över de Böme (hoch över all' de Bargen).
Holstein
i] Es ist sehr viel
Dat geit över de Schrewe.
Ostfriesland
i] Linie, Richtschnur, Strich
Dat geit ritschratsch.
Dat geit so lîk (gleich) as de Weg na Bremen.
Hamburg
i] Krumm und schief
Dat geit so lîk als de Weg na Bremen.
i] lik = gleich, eben, gleichmüthig, englisch: like, dänisch: lige; liker = gleicher, liken = gleich sehen. D.h. sehr krumm.
Dat gêit so nich, as Frau goaht sitten.
Recklinghausen
Dat gêit so nich, as wenn 'm (man) en Bûer düer de Dreït (Dreck) jägt.
Recklinghausen
Dat geit so nich, Plûmen (Pflaumen) êten un kên Geld geven.
Dat geit strîk un sett.
i] Von einer Arbeit, die hurtig fortgeht, Strîk von striken, welches nachgeben, fahren oder streichen lassen bezeichnet, und nicht bloß vom Segel streichen, sondern auch vom Niederlassen einer Last, die in der Winde hängt, gebraucht wird.
Dat geit ümmer hulter de pulter.
i] Über Hals und Kopf
Dat geit ümmer över Kopp (Kopf) un Noars.
Mecklenburg
Dat geit um'n golden of um'n îsern.
Dat geit van de Hand in'n Tant.
Ostfriesland
Dat geit von Flessen.
Mecklenburg
i] Es geht gut und rasch von statten
Dat geit vör de Wind in't Gasthûs.
Dat geit wedder na'm olen Barin to.
i] Es geht wieder auf die alte Weise, den alten Krebsgang. - Barm = Bärme, Hefe, Gescht
Dat geit wie von Schapert's Erker.
Litauen
i] Um starken Durchfall zu bezeichnen
Dat geit, dat 't stuft (stiebt), sä de Jung, do rêd he up 'n Katt aver de Plât (Herdplatte).
Dat geit't Sandpatt (Sandpfad) up.
Ostfriesland
Dat Geld hett korte Haare.
Bremen
i] Es lässt sich schwer festhalten
Dat Geld mutt'n von de Lüde nehmen - sä de Afkat - von de Böm schuddeln kann ickt nich.
Dat geld to Wandsbeck.
Hamburg
hdt] Das gilt nicht.
i] Dieses Sprichwort ist wahrscheinlich, wie man einerseits meint, zu einer Zeit entstanden, als das gräfliche Gut Wandsbeck noch sehr unbedeutend war, oder außerhalb des hamburgischen Gebiets lag. Nach anderen verdankt das Sprichwort seine Entstehung der Zuflucht, welche ehemals daselbst unrechtliche Menschen, böse Falliten, Metzen u.s.w. fanden, wie dies aus der Geschichte des adelichen Guts Wandsbeck (Hamburg 1773) zu ersehen ist.
Dat Geld, wat stumm is, mâkt lîk (gerade, gleich), wat krumm is.
Ostfriesland
Dat gelt to Peine up'n Eiermarke.
i] Wenn jemand eine Behauptung aufstellt, die nirgends Gültigkeit hat, so erwidert man ihm: das gilt zu Peine (Stadt im Hildesheimischen) auf dem Eiermarkte.
Dat genk iäm buawwer diäm Hiärten (Herzen) hiär.
Sauerland
i] Es war kein Ernst in der Sache
Dat geschieht ne üm diner göälen Haar wegen.