Das ist so bekannt wie der Weg nach Rom.
ho] Dat is bekend als de weg naar Rome.
Das ist so eine Gewohnheit der Frauen; eine Frau wird dir nicht einmal wahrheitsgetreu sagen, dass sie zwei Stunden bei der Modistin war.
Capek, Der vollkommene Beweis
Das ist so fest wie Ziegenhain.
i] Mit dieser Bezeichnung ehrte man im Hessenlande schon lange vor dem Dreißigjährigen Kriege jedes Wort und jedes Werk, auf das man sich in der Not verlassen konnte. Das Sprichwort geht nicht bloß auf die Mauern, Gräben und Wälle der zwischen Marburg und Kassel liegenden starken Festung, deren Einnehmbarkeit noch dadurch erschwert wird, dass das Tal, von dem sie umgeben ist, durch die Schwalm unter Wasser gesetzt werden kann, sondern ebenso auf die Herzen der damaligen Bürger Ziegenhaus.
Das ist so gewiss wie der Furz im Schnupftuch.
Das ist so gleich als Milch und Milch.
z] Das ist so gleich als Milch und Milch und ein Rap dem anderen gleicher nicht sein kann.
Das ist so gleich wie Tag und Nacht.
Das ist so gut wie bar Geld.
fr] C'est de l'argent en barre.
fr] C'est du blé en grenier.
ho] Het is zoo goed als geld in de kist.
Das ist so gut wie Korn auf dem Boden.
i] Es ist so gut wie bar Geld.
fr] C'est du blé en grenier.
Das ist so klar als die Sonne.
Das ist so klar wie Buttermilch.
Das ist so klar wie Quetschenbrühe.
Das ist so schwarz, als wenn ein blinder Mohr im schwarzen Frack in rabenschwarzer Mitternacht in einem vier Stock tiefen Kohlenkeller auf einem Pechpflaster sitzend, Kienruß frisst und Tinte säuft.
Das ist so sicher wie (das) Amen in der Kirche!
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
i] Um zu sagen, dass etwas so gewiss ist
en] It is as sure as fate (o. death). - It's as sure as eggs are eggs.
fr] C'est sûr comme deux et deux font quatre.
it] È sicuro come due più due fanno quattro.
Das ist so sicher wie ein Dreck im Fischnetz.
ho] Dat is zoo zeker als een scheet in een netje.
Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten.
Das ist so unnötig wie a Kropf.
Das ist so verwickelt wie die Beine der köpenicker Ratsherren.
i] Vom Rate der Stadt Köpenick erzählt man, die Beine der Ratsherren seien einst bei einer wichtigen Sitzung so in einen Knäuel untereinander geraten, dass beim Aufstehen kein Ratsherr die seinigen hätte ausfindig machen können. Erst als infolge des darüber entstandenen Lärms viele Bürger in den Ratssaal eilten und der Schweinhirt, der sich unter den Neugierigen befand, instinktmäßig seine lange Peitsche gebrauchte, gelang es der Ratsversammlung, die Beineverwirrung zu lösen und den Saal zu verlassen.
Das ist so verworren wie des Teufels Strickgarn.
ho] Het is zoo verward als duivels naaigaren.
Das ist so viel als zween Pfaffen im Dom zu Köln.
z] Ein Trinkbruder sagt, ein paar kannen Wein wären eben so viel in seinem magen als zween Pfaffen im Thom zu Cöln, denselben mit ihren gesang zu erfüllen.
Das ist so viel wert als eine taube Nuss.
Das ist so viel, als ein Schluck Wein für einen Saufbold.
ho] Dat is zooveel, als een roemer wijn voor een' nathals.
Das ist so wahr, als dass die Hühner gepisst hätten.
pl] To taka prawda, jak gdyby kury szczały.
Das ist Sodoms Art (Tun, Treiben).
Jüdisch-deutsch
i] Ausruf unerhört frecher Ungerechtigkeit.
Das ist Sommerlogik.
i] So sagen die leipziger Studenten, wenn sie etwas für Unsinn (Nonsens) erklären wollen, weil auf der dortigen Universität im Sommer keine Logik gelesen wird.
Das ist sonderbar: wenn wir einer Frau verfallen sind, so sind wir es mit oder ohne Sonderbarkeiten, mit oder ohne Vorzüge, mit oder ohne Schwächen.
Goetz, Dr. med. Hiob Prätorius
Das ist Speck auf die Falle, mit dem man (solche) Mäuse fängt.
i] Bei dem Kaiser Maximilian I. beschwerten sich einmal mehrere Edelleute darüber, dass die Landsknechte infolge der Beute, die sie gemacht, sich so stattlich kleideten, als wären sie Junker. Der Kaiser antwortete ihnen: 'Gönt ihnen doch diese wenig frewde; sie müssen oft vorn stehen, wenn Ihr hinden stehet. Es ist speck auf der fallen, da man solche Mäuse fähet. Lasst sie machen; wenn diese Hoffart aufspringt, springt all ihr gut mit auf und wehret nicht länger, dann von der Vesper, biss dass die Hüner auffliegen.
Das ist Spott, was ins Ohr einschneidet.
Finnland
dä] En helt frygter meere for spotten end som for døden.
Das ist Spreu für den Ochsen.
ho] Dat is kaf aan den os.
Das ist starker Pfeffer.
Das ist starker Tabak, sagte der Teufel, als man ihn mit einer Pistole in die Nase schoss.
Das ist starker Tabak.
i] Ungewöhnliches Begehren, starke Zumutung, unverschämte Forderung.
ndt] Dat is starker Toback. Harz
Das ist Sünd, Schande und Schaden.
Das ist taubenrein.
z] Die mögen ein gutes Jahr haben, und immerhin fahren, die da wollen eine Kirche haben, die gar taubenrein sei. Luther
Das ist Tells Geschoss!
Schiller, Wilhelm Tell, IV, 3 (Geßler)
Das ist teuer Gewürz.
i] Die Ware ist gepfeffert
Das ist Teufelsabschaum.
ho] Het is schuim van de ketel, waar in de nikker gezoden is.
Das ist Treff.
i] Ein glücklicher Zufall.
Das ist treuer gehorsam, der auss lieb und nicht auss furcht geschicht.
Das ist tschali.
i] Zerbrochen, verloren gegangen, zu Grunde gerichtet. Der Kaufmann N. is tschali. Mei Glas is tschali (zerbrochen).
Das ist Tugend, dass man vor Tugend exerciert und nicht davon man disputiert.
Das ist über die Krücke.
Schlesien
i] Ausruf, wenn etwas alles Maß zu überschreiten scheint.
Das ist um des Kuckucks zu werden.
Das ist um vom Schlage gerührt zu werden.
Das ist ungesalzener Käse.
i] Ein unerfahrener, einfältiger, geistloser Mensch.
Das ist unruhig Volk, sagte der Bauer, der einen Wagen Frösche lud; wenn ich einen hinauf bringe, springt der andere wieder herunter.
ho] Dat zijn mij maatjes, zei de boer, en hij laadete kikvorschen; als ik den eenen erop hob, springt de andere eraf.
Das ist unser Leben im großen Leben der Welt: Umfassen können wir es nicht - aber nie genug daraus schöpfen.
Fliegende Blätter
Das ist unser schönster und süßester Wahn, den wir nicht aufgeben dürfen, ob er uns gleich viel Pein im Leben verursacht, dass wir das, was wir schätzen und verehren, uns auch wo möglich zueignen, ja aus uns selbst hervorbringen und darstellen möchten.
Goethe, Dichtung und Wahrheit III,13
Das ist unser Wille.
la] Ita nobis placet.
Das ist unsere Losung! Auf zum Gefecht!
Der einzige Krieg, der für alle Zeit
Uns von des Krieges Pest befreit!
Pflanzt eure roten Fahnen des Sieges
Auf jede Schanze, auf jede Fabrik!
Dann blüht aus der Asche des letzten Krieges
Die sozialistische Weltrepublik!
Weinert, Gegen die Brandstifter
Das ist unsere tiefste Armut: wir müssen uns immer wieder geschenkt erhalten, wenn wir an uns glauben sollen. So sehr sind wir der Gemeinsamkeit verhaftet.
E. G. Kolbenheyer, Novelle: Die Begegnung auf dem Riesengebirge
Das ist unter aller Kanone.
i] Sehr schlecht.
Das ist unter aller Sau.
Das ist unter dem Affen.
Das ist unter meinem Stande, sagte der Bettelmann, als er ausmisten sollte.
Franken
Das ist unterkötig.
i] Ist bedenklich, kritisch, lässt einen schlimmen Ausgang befürchten. Unterkötig wird nämlich von einem äußerlichen Schaden gesagt, wo sich Eiter unter der Haut zusammenzieht.
Das ist unterm Hunde.
i] Unter aller Kritik. In der Studentensprache kann etwas nur noch einen einzigen Grad schlechter gedacht werden; dann ist es unter der Katze.
Das ist unterm Pupke.
i] Auch unterm Schiss.
Das ist verbotene Ware.
ho] Dat is verboden waar.
Das ist verkaufschlagt.
i] An Aufgeld über den gewöhnlichen Preis vorausgeben.
Das ist verkehrt Werk.
ho] Hij doet verkeerd werk.
Das ist verlorene Mühe.
fr] Vous y perdrez vos pas.
ho] Het is onkosten en moeite verloren.
Das ist verstunken und verlogen. Rottenburg
Das ist Viehsalz.
z] Wenn gewisse Zeitungen durch ihre Winkelschreier sagen: ja, der herrliche S ...., aber seine Räthe, ihre volksfeindlichen Massregeln, ohne mit Gründen und Beweisen offen und ehrlich Klage zu führen u.s.w., das nennt ein ehrlicher Preusse Viehsalz, d.h. ausdrücklich zurecht gemacht, dass es eigentlich nur unvernünftige Creaturen genießen können.
Das ist viel Holz.
i] Viel Geld. Um einen teuren Preis zu bezeichnen
Das ist viel und noch was.
Das ist vollends die Affenschande.
Das ist vom Badeknecht.
Nürnberg
i] D. h. eine Lüge, weil Badestuben und Badeknechte einen Ruf nach dieser Seite hatten
Das ist vom richtigen Kaliber.
ndt] Dat's vunt rechte Kaliber. Holstein
i] Das ist ein sauberes Früchtlein.
Das ist vor eines tauben Mannes Tür gesungen.
i] Von ganz erfolglosen Bemühungen.
ho] Het is al voor eens dooven mans deur gezongen.
Das ist wahres Königswetter.
i] So sagen die Berliner, um sehr schöne Witterung zu bezeichnen.
Das ist wahrlich ein kluges Kind, das seinen Vater kennt.
Das ist wandsbecker Recht.
i] Eine Redensart, die bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts angewandt wurde, um arge Schwindeleien, unbestrafte Betrügereien und ähnliche Verbrechen zu bezeichnen. Die Familie Berens, in deren Besitz Wandsbeck von 1645 bis 1679 war, hatte sich am 30. Aug. 1664 von dem König Friedrich III. Ein Privileg erwirkt, 'dass alle ausgetretenen (landesflüchtigen) Kaufleute, Bankerottirer und leichtsinnige Schuldner, welche nicht gerade boshafter Weise ihre Creditoren betrügen gewollt, in Wandsbeck ein geruhsam Asyl, sichere Freystätt und Befugnis zu neuem Gewerbe finden sollten'. Das Gefährliche, leicht und nothwendig zum schlimmsten Betrug Führende dieses Privilegs springt in die Augen. Wandsbeck wurde auch bald die neue Heimat aller bösen Falliten. König Friedrich V. schickte endlich im Jahre 1752 ein eigenes Untersuchungsgericht nach Wandsbeck, welches die zunächst vorliegenden schreiendsten Fälle untersuchte, bestrafte, dann den Ort überhaupt von den berüchtigtsten Subjecten dieser Art säuberte und eine ordentliche Polizei- und Justizverfassung ins Leben rief, worauf der König jenes verderbliche Privileg vom 25. Aug. 1671 in Betreff der gestohlenen Güter unter dem 28. Oct. 1754 aufhob, ebenso dem Misbrauche des Privilegs vom 30. Aug. 1664 vorbeugte. Die Holländer hatten für Zahlungsunfähige eine ähnliche Freistatt Vianen. Darauf beziehen sich die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten: Die ligt borg wordt, moet voor Vianen zorgen. Mijnheer woont heden te Vianen.
Das ist Ware für Bacher.
i] Von Mädchen, die sitzen bleiben. Die Jünglinge, welche sich rabbinischen Studien widmen, heißen Bachurim. Da es für verdienstlich galt, einen Gelehrten zum Schwiegersohne zu haben, so wählte nicht selten ein reicher Mann einen solchen Jüngling (Bachur) zum Schwiegersohne, theils aus dem angegebenen Grunde, in der Regel aber um seine hässliche Tochter auf eine anständige Weise los zu werden.
Das ist was anders, sagte der Flohfänger, da hatte er eine Laus gekriegt.
Das ist Wasser auf seine Mühle
i] Das passt zur Erreichung seiner Absichten.
Das ist wasserklar.
Ulm
i] Man hat dort auch ironisch oder scherzhaft die Ausdrücke: rotzklar, hoseklar.
Das ist weder gekocht noch gebraten.
pl] Ani warzony, ani piczony.
Das ist Weibergunst! Erst brütet sie mit Mutterwärme unsere liebsten Hoffnungen an, dann gleich einer unbeständigen Henne verlässt sie das Nest und übergibt ihre schon keimende Nachkommenschaft dem Tod und der Verwesung.
Goethe, Götz A II, Bamberg (Weislingen)
Das ist weibliche Handarbeit, sagte Schulze, als ihn Müller fragte, woher er das dicke Gesicht (o. die geschwollenen Lippen) habe.
Das ist Weihwasser vom Viehhofe.
ho] Het is wijwater van den hove.
Das ist Wein für Walker und Strumpfwirker.
i] Wegen seiner zusammenziehenden Eigenschaften.
fr] C'est du vin à faire danser les chèvres.
Das ist Wein, der sich gewaschen hat.
z] Dass so wässrig schmeckt sein Wein, kann natürlicher was sein? 's ist ein Wein, der in der Tat sich gewaschen hat.
Das ist wenig fürs Geld.
Das ist Werg beim Feuer.
ho] Het is werg bij het vuur.
Das ist westfälisch gericht.
i] Zunächst das Femgericht, dann ein Geheimnis, endlich irgend etwas Unverständliches
Das ist Wichse, die auf alle Schuhe passt.
i] Von Leuten, die sich für alle Zwecke verwenden lassen.
Das ist wider die Abrede.
Lessing, Emilia Galotti (1772) IV, 7 (Odoardo)
Schiller, Kabale und Liebe II, 3 (Ferdinand)
Schiller, Fiesko II, 9 (Mohr)
Das ist wie die Löffelgarde.
i] Von bewaffneten Corps gebraucht, denen Anstand und Ordnung des Soldaten, sowie die erforderliche militärische Übung fehlt. Soll von den französischen Soldaten der ersten Republik herkommen, die teilweise einen Löffel an den Tschako gesteckt hatten.
Das ist wie ein goldener Ring in einem Schweinsrüssel.
ho] Dat is een gouden ring in een' varkens snuit.
Das ist wie für den Hund eine Fliege.
pl] To jak na psa mucha.
Das ist wie gefunden.
i] Ein zufälliges Glück, auf das man nicht rechnen kann. Bei wohlfeilen Einkäufen und dergleichen Anlässen.
Das ist wie Schüsselwasser.
i] Sagt man von unschmackhaft gewordenem Getränk, das frisch, kalt sein soll.
Das ist wie wenn die Luft unter die Federn kommt.
Rottenburg
Das ist Wind von einem toten Pferde.
ho] Het is wind von een dood paard.
Das ist wischke waschke.
i] Nicht gehauen, nicht gestochen; Unsinn.
Das ist wohl das größte Wunder, dass ein Herz wie das Meer ist: niemals zu verzagen, doch auch niemals auszuschöpfen.
Soeroto, Flüstern des Abendwinds
Das ist wohl des Teufels Vetter, sagte der Bauer, als er einen Neger sah.
ho] Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart.
Das ist wohl ein dummes Pferd, das an der vollen Krippe verhungert.
Das ist wohl ein faules (o. stolzes) Pferd (o. Ross), das nicht sein eigenes Futter tragen will (o. mag).
ho] Het is een lui (trotsch) paard, dat zijne haver niet will dragen.
la] Otium sine literis mors est, et vivi hominis sepultura.