Das Hirn des Fuchses nützt dir wenig, wenn du mit der Klaue des Löwen spielst.
England
Das Hirn ist ihm im Winter erfroren, dass er's in den Hundstagen nicht wieder zurechtbringen kann.
Das Hirn ist nicht wie die Stirn.
Das Hirn liegt ihm nicht recht.
Das Hirn schwindet (sinkt) ihm.
Das Hirn selbst nur ein großes Hauptganglion. Die Organisation des Gehirns wird in jedem Ganglion wiederholt, sodaß jedes Ganglion [als] ein kleines subordiniertes Gehirn anzusehen ist.
Goethe, Vergleichende Anatomie - Fragmente
Das Hirn siehet (o. erkennt) man nicht an der Stirn.
en] Every one's faults are not written in their foreheads.
la] Frons, oculi, vultus persaepe mentiuntur.
Das Hirn sieht man nicht an der Stirn.
Das Hochgericht ist für große Diebe nicht.
Das höchst vollendete Kunstwerk ist immer, es möge sonst sein, was es will, das Bild von der tiefsten Ahnung Gottes in dem Manne, der es hervorgebracht.
Philipp Otto Runge, Von einer neuen religiösen Kunst
Das höchste aber
Von allen Gütern ist der Frauen Schönheit -
Der Frauen Treue gilt noch höhern Preis.
Schiller, Die Jungfrau von Orleans, III, 3 (Burgund und Sorel)
Das Höchste bleiben Land und Herd!
Doch sonst - kein Wort von blindem Hasse!
Auch uns ist dieses Banner wert,
Es brach der Freiheit eine Gasse.
Freiligrath, Freiheitslied
Das höchste Erdengut erscheint nur klein,
Das ganze Leben nichts als ein Traum,
Und Träume - sind Schäume.
Pedro Calderón de la Barca, Das Leben ein Traum
Das Höchste für den Menschen ist die Pflicht, und das Größte unter den Gütern der Welt ist der sittliche Wille.
Wilhelm Wundt
Das höchste Glück des Menschen ist die Befreiung von der Furcht.
Walther Rathenau
Das höchste Glück hat keine Lieder,
Der Liebe Lust ist still und mild,
Ein Kuß, ein Blicken hin und wider,
Und alle Sehnsucht ist gestillt.
Geibel, Lieder als Intermezzo XXII, 3
Das höchste Glück ist das, welches unsere Mängel verbessert und unsere Fehler ausgleicht.
Goethe, Maximen und Reflexionen
Das höchste Gut (in der christlichen Theologie 'Gott')
la] summum bonum
Das höchste Gut aber ist offenbar Selbstzweck (...), denn das vollkommen Gute muss offenbar sich selbst genügen.
Aristoteles, Nikomachische Ethik
Das höchste Gut des Geistes ist die Erkenntnis Gottes, und die höchste Tugend des Geistes ist, Gott zu erkennen.
Baruch de Spinoza, Ethik
Das höchste Gut ist die Gleichgültigkeit.
Ariston, Fragmente
Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst.
Seneca, Vom glücklichen Leben
Das höchste Gut sucht nicht draußen Hilfsmittel: Im Innern wird es gepflegt, es besteht ganz aus sich selbst. Es beginnt dem Schicksal unterworfen zu sein, wenn es einen Teil seiner selbst draußen sucht.
Lucius Annaeus Seneca, Briefe über Ethik
Das höchste Gut und das alleinnützliche ist die Bildung.
Friedrich Schlegel, Ideen, 37, Athenäum
Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte!
Th. Körner, Aufruf
Das höchste Interesse und der Grund alles übrigen Interesses ist das für uns selbst.
Johann Gottlieb Fichte, Wissenschaftslehre
Das höchste irdische Gut ist die Kunst, die Darstellung des Göttlichen im Kleide des Reizes.
Adalbert Stifter, Stammbuchblatt
Das Höchste ist das Verständlichste, das Nächste das Unentbehrlichste.
Novalis, Blütenstaub
Das Höchste ist der sittlich schöne Charakter, der durch die Ehrfurcht vor dem Heiligen, den edlen Widerwillen gegen alles Unreine, Unzarte, Unfeine und durch die tiefempfundene Liebe zum rein Guten und Wahren gebildet wird.
W. v. Humboldt, Briefe an eine Freundin, Februar 1835
Das Höchste ist, überall in allen Dingen Gott zu suchen und zu finden, und seine Spur webt eben in allem Natürlichen und Wirklichen.
Jacob Grimm, An Achim von Arnim (12. Oktober 1817)
Das Höchste ist: ein Mensch zu sein.
August Bebel (1840-1913), Die Frau und der Sozialismus
Das höchste Liebeswerk, das Menschen ist verliehn
Zu tun, ist: Andere zur höchsten Liebe ziehn.
Rückert, Weisheit des Brahmanen
Das höchste Lob, das wir einem Schriftsteller erteilen, ist die Originalität.
Merck, Eines Ungenannten Fragment
Das höchste organisierte Wesen ist der Mensch...
Goethe, Schriften zur Kunst. Diderots Versuch über die Malerei
Das höchste Recht ist das höchste Unrecht (o. höchste Ungerechtigkeit).
fr] Extrème justice, extrème injustice.
la] Summum ius, summa iniuria.
Das höchste Recht ist oft die höchste Bosheit.
la] Ius summum saepe summa est malitia. Terenz Heaut. 795
Das Höchste und Edelste aber dem Zufall zuzuschreiben, wäre doch gar zu verfehlt.
Aristoteles, Nikomachische Ethik
Das Höchste und Edelste im Menschen verbirgt sich und ist ohne Nutzen für die tätige Welt, (wie die höchsten Berge keine Gewächse tragen) und aus der Kette schöner Gedanken können sich nur einige Glieder als Taten ablösen.
Jean Paul, Hesperus, Hundsposttage
Das Höchste wäre: zu begreifen, dass alles Faktische schon Theorie ist. Die Bläue des Himmels offenbart uns das Grundgesetz der Chromatik. Man suche nur nichts hinter den Phänomenen, sie selbst sind die Lehre.
Goethe, Maximen und Reflexionen 575
Das höchste Ziel des Kapitals ist nicht, Geld zu verdienen, sondern der Einsatz von Geld zur Verbesserung des Lebens.
Henry Ford (1863 - 1947)
Das Höchste, das Vorzüglichste am Menschen ist gestaltlos, und man soll sich hüten, es anders als in edler Tat zu gestalten.
Goethe, Wahlverwandtschaften II,7
Das Höchste, Schönste, wenn es nun erscheint,
Indem es anders kommt, als wir's gedacht,
Erschreckt beinah, wie alles Große schreckt.
Grillparzer, Des Meeres und der Liebe Wellen
Das Höchste, was der Mensch leisten kann, ist: das Feld der Tätigkeit,... mit konzentriertem Fleiß zu bearbeiten, das vorhandene Kapital von Erfahrungen und Wissen sich geistig anzueignen und dem durch seine Vorgänger und Mitarbeiter Erworbenen... den Ertrag seiner eigenen Arbeit hinzuzufügen.
W. Liebknecht, Eine Geschichte der Kommune
Das Höchste, was ein Pfaffe kennt, das ist ein Pfaffe.
Köthen
Das Höchste, was in des Menschen innere Welt treten kann, ist Gott; das Höchste, was der Mensch darstellen kann, ist Gott; zu der Kunst sind alle berufen, unseres Gottes Ebenbild aus uns treten zu lassen ins Leben hinein - das ist die höchste Kunst.
Gotthelf, Die Armennot
Das Höchste, was mir zu Teil geworden, sind einige Basreliefs von der Zelle des Parthenons, die Pallas Velletri, der unendlich schöne Rumpf einer Venus, sodann der Kopf eines Venezianischen Pferdes.
Goethe, An Knebel, 9.11.1814
Das Höchste, was wir von Gott und der Natur erhalten haben, ist das Leben, die rotierende Bewegung der Monas um sich selbst, welche weder Rast noch Ruhe kennt, der Trieb, das Leben zu hegen und zu pflegen, ist einem jeden unverwüstlich eingeboren, die Eigentümlichkeit desselben jedoch bleibt uns und anderen ein Geheimnis.
Goethe, Maximen und Reflexionen 391
Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kam, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomnen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden; ein Höheres kann es ihm nicht gewähren, und ein Weiteres soll er nicht dahinter suchen; hier ist die Grenze.
Goethe, Eckermann, 18.2.1829
Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Bewußtsein eigener Gesinnungen und Gedanken, das Erkennen seiner selbst, welches ihm die Einleitung gibt, auch fremde Gemütsarten innig zu erkennen.
Goethe, Schriften zur Literatur - Shakespeare und kein Ende
Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen, und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden, ein Höheres kann es ihm nicht gewähren, und ein Weiteres soll er nicht dahinter suchen, hier ist die Grenze. Aber den Menschen ist der Anblick eines Urphänomens gewöhnlich noch nicht genug, sie denken, es müsse noch weiter gehen, und sie sind den Kindern ähnlich, die, wenn sie in einen Spiegel geguckt, ihn sogleich umwenden, um zu sehen, was auf der anderen Seite ist.
Goethe, Eckermann, 18.2.1829
Das Höchste, wozu sich ein schwacher Kopf von Erfahrung erheben kann, ist die Fertigkeit, die Schwächen besserer Menschen auszufinden.
Lichtenberg, Aphorismen
Das Hofeleben ist ein bloßes Hoffeleben; denn Gunst verspricht man da und Ungunst wird gegeben.
Das Hoffnungslose kündet schnell sich an!
Goethe, Natürliche Tochter A IV SZ 2 (Eugenie) Vs 2221
Das Hofleben gleicht einer Musik, wo jeder seine Takte und Pausen halten muss.
Goethe, Eckermann, 16.8.1824
Das Hofleben ist der Füchse Paradies, der Einfältigen Hölle und der Reichen Fegefeuer.
Das Hofleben ist der Hölle Vorstadt.
fr] La cour est le fauxbourg de l'enfer.
Das Hofleben ist der schönste Weg zur Hölle.
dä] Hof-levnet er ofte helvedes gienvey.
la] Exeat aula qui volet esse pius.
Das Hofleben ist ein gefährliches, freudloses und anstrengendes Spiel: man muss seine Geschütze und Batterien aufstellen, sich einen Plan zurechtlegen, ihn zielbewußt verfolgen... wer am geschicktesten spielt, wird Sieger, oder wer am meisten Glück hat.
La Bruyère, Vom Hofe
Das Hofleben ist ein Meer voll Klippen.
it] La corte è un mare d'inevitabili scogli.
Das Hofleben ist ein Spital der gekränkten Hoffnung, ein Element des Neides, eine Schule des Ehrgeizes, ein Markt der Falschheit.
Das Hofleben ist eine adeliche Sklaverei und ein glänzendes Elend.
dä] Hof-levnet er en herlig elendighed.
it] La corte è una nobile schiavitù, ed una splendida misera.
Das Hofleben ist eine Badstube; die darin sind, wollen heraus und die draußen sind, wollen hinein.
Das Hofleben ist eine glänzende Dienstbarkeit.
i] Die Kaiserin Anna liebte die Gräfin Tschernischew ihrer heitern Unterhaltungsgabe wegen. Als die letztere später an geschwollenen Füßen litt, die ihr das Stehen zur Pein machten, ward die Gunst der Kaiserin ein wahres Märtyrertum für sie, da dieselbe nicht begreifen konnte, dass Untertanen müde werden können. Anna nahm lange keine Notiz von den Qualen der Gräfin, bis diese einmal der Ohnmacht nahe war. Jetzt erlaubte sie derselben, sich auf den Tisch zu stützen und die witzige heitere Unterhaltung fortzusetzen. Damit aber die Kaiserin die ungehörige Haltung nicht sähe, musste eine Kammerfrau vortreten.
bm] Dvorský zivot, stkvĕlé otroctví.
bm] Zivot dvorský sladkohořký.
fr] La cour est un brillant esclavage.
la] Aulica vita splendida miseria.
pl] Dworski żywot, świetna niewola (nędza).
pl] Żywot dworski słodkogorzki.
Das Hofleben ist gleich den Tragödienbüchern, die sind schön eingebunden und inwendig voll Jammers.
Luthers Tischreden
Das Hofleben ist nichts als eine Schwitzbank.
Das Hofleben ist von fern am schönsten.
dä] Bedre om hof-levnet at høre, end selv at forsøge.
Das Hofleben kennt nur, wer am Hofe gewesen.
dä] Man kiender først hoffet, naar man gaaer derfra.
Das Hofleben vermeide, eh' es dich beneide!
Das hohe Tribunal steht jedem offen;
Doch nur, wer Geld hat, darf Erhörung hoffen.
China
Das höhere Gefühl in uns, das sich oft selbst nicht einmal recht zu Hause findet, wird noch überdies von so viel Äußerem bedrängt, dass unser eignes Vermögen wohl schwerlich alles darreiche, was zu Rat, Trost und Hülfe nötig wäre. Dazu aber verordnet, findet sich nun auch jenes Heilmittel für das ganze Leben, und stets harrt ein einsichtiger frommer Mann, um Irrende zurecht zu weisen und Gequälte zu erledigen.
Goethe, Dichtung und Wahrheit II,7
Das Hohngelächter der Hölle!
Lessing, Emilie Galotti V, 2
Das holde Tal hat schon die Sonne wieder
Mit Frühlingsblüt- und Blumen angefüllt,
Die Nachtigall singt immer neue Lieder
Dem Hochgefühl, das ihr entgegenquillt.
Erfreue dich der gottverliehnen Gaben!
Froh, wie er dich erschuf, will er dich haben.
Goethe, Inschriften, Denk- sind Sendeblätter 43
Das Höllengrab und das Gefängnis bleiben niemals leer.
Estland
Das Höllengrab und des Herrn Arsch, wer vermag sie zu füllen.
Das Höllengrab wird ja niemals voll.
Estland
Das Höllenloch und des Gutes Hof werden nie voll.
Estland
Das Holz des Stammes ist nicht besser als das der Wurzel.
Japan
Das Holz gar tapfer ist, wenn es sich mit Eisen misst.
Das Holz hat ausgedient.
i] In Oberösterreich, wenn ein Gebäude abbrennt, ohne dass die Entstehungsursache des Feuers zu ermitteln ist. Es geschieht dies namentlich, wenn zum Bau des Hauses ein Feuerbaum verwandt worden ist. Für einen solchen hält man einen Baum, in den der Blitz gefahren ist, ohne ihn zu zersplittern. Wird er gefällt und zum Bau eines Hauses verwandt, so fängt er nach dem Volksglauben nach einer Reihe von Jahren, welche jedoch niemand vorherbestimmen kann, von selbst an zu brennen. Die Zimmerleute erkennen die Feuerbäume beim Behauen, es springen nämlich Funken hervor. Sie können solche Stämme ausscheiden, aber nicht mehr als drei; ist unter dem Bauholz ein vierter, so lockt auch das Beil keine Funken mehr heraus und es ist dem Hause einmal ein Feuerbaum bestimmt. Nicht jedes Haus hat einen Feuerbaum; das aber, welches einen hat, muss einmal abbrennen. Überhaupt verschenkt man denjenigen Baum, in den der Blitz geschlagen hat. Bringt der Eigentümer das Geringste davon in sein Haus, so schlägt der Blitz eben in dieses Stück Holz ein, und das Haus brennt ab, während einem anderen der Baum, wie er ihn auch verwenden mag, keinen Schaden bringt.
Das Holz ist gut, wenn's nur zum rechten Zimmermann kommt.
fr] Il est du bois, dont on le fait.
la] Proba est materia si probum adhibeas fabrum.
Das Holz muss pfleglich gehalten werden.
i] Es liegt im allgemeinen Interesse, dass die Waldungen (Holzungen) nach den Regeln der Haushaltungskunst und den Forstordnungen gemäß gepflegt und genutzt werden, nicht bloß um künftigem Holzmangel vorzubeugen, sondern auch um das Land vor Überschwemmungen zu bewahren und die erforderliche Regenmenge zu erzeugen, wie deren richtige Verteilung zu befördern.
Das Holz nach den Kohlen beurteilen.
Das Holz zeugt selbst den Wurm, der es hernach benagt.
Das Holz, welches das Feuer nährt, wird von ihm verzehrt.
i] Dasselbe erfahren häufig Eltern von ihren undankbaren Kindern
Das hölzerne Daber.
Das Holzschuhmachen versteht der hundertste nicht.
ndt] De Téinte (Zehnte) verstéit sick nit op't Holskemachen. Sauerland
Das honig umb das maul streichen.
Das Horn von Uri blasen.
Das Hörnche' lässt sich höre'.
i] Die Herbstzeit beginnt, weil nach rabbinischem Brauche schon vier Wochen vor dem Gedächtnisstage, den Monat September (Flul) hindurch täglich morgens in der Synagoge geblasen wird
Das hört (weiss) Hans hinter der Mauer.
Das hört der Bauer gern, dass der Butter viel gilt (teuer ist).
Das hört die Sau lieber als Orgelspielen.
ho] Dat hoort de zeug liever dan op het orgel spelen.
Das hört er gern.
fr] On lui bout du lait, quand on lui dit cela.
Das hört er so gern, als ein Dieb sein Urtel.
ho] Dat hoor ik al zoo gaarne als een dief zijne sententie.
Das Huhn bekommt zwischen zwei Maßen.
Das Huhn brütet so lange, bis die Kücken aus dem Nest laufen.
Das Huhn des Nachbars ist eine Gans.
i] Was andere besitzen, erscheint meist größer und besser als das eigene
Das Huhn durchbricht den Tragekorb.
i] Der Lehrling will sich früh selbständig machen
Duala (Bantu)
Das Huhn fliegt nicht weit, es sei denn, dass der Hahn mitfliegt.
Das Huhn gackert des Eies wegen, weshalb soll die Mutter nicht des Sohnes wegen weinen.