Das Feuer weiß nicht, wessen Kappe (o. Mütze) brennt.
Das Feuer wird das Fett finden.
Das feuer wirdt durch seine aigne Aschen erhalten.
la] Suis ignis cineribus alitur.
Das Feuer wollen auslöschen und die Funken in der Asche lassen, ist nicht weisen Mannes Werk.
Das Feuer ziert den Krieg, wie das Magnificat die Vesper.
i] Albrecht der Jüngere von Brandenburg, ein kleiner Louvois
Das Feuer, das den Bart ergriffen, wird auch das Haupthaar verzehren.
Das Feuer, das den Leib erwärmt, kann auch den Leib verbrennen.
Das feuer, das Meer und ein Weib sind drey böse Ding.
Das Feuer, das mich nicht brennt, lösche ich nicht.
Das Feuer, die Liebe und den Husten erkennt man rasch.
it] Il fuoco, l'amore e la tosse presto si conosce.
Das Feuerchen brennt im Ofen - die Christenmenschen kommen.
Estland
Das Feuilleton ist die Unsterblichkeit eines Tages.
Ludwig Speidel
Das feurige Pferd zehrt den Reiter auf.
Italien
Das Fieber der Jugend hält den Rest der Welt auf Normaltemperatur.
Georges Bernanos
Das Fieber der Jugend hält den Rest der Welt auf Normaltemperatur.
Georges Bernanos (1888 - 1948)
Das Fieber lest sich nicht dreymal anschreiben.
i] Es bekommt's keiner dreimal in seinem Leben
Das Fieber überfällt die schwachen Mägen, und Frömmelei die schwachen Krägen (o. Köpfe).
Das Fiedeln, Schreien, Kegelschieben
Ist mir ein gar verhasster Klang,
Sie toben, wie vom Bösen Geist getrieben,
Und nennen's Freude, nennen's Gesang.
Goethe, Faust I (Wagner)
Das fiel aufs Butterbrot.
Das Filial gehört zu der Mutter, wie die Küchlein zur Henne.
Das Filztuch schätzt man erst, wenn es regnet.
tü] Abanın kadri yağmurda bilinir.
Das Finale singen.
i] Ein Ende machen
Das find ich gut, da ließe sich ein Pakt,
Und sicher wohl, mit euch, ihr Herren, schließen?
Goethe, Faust I, Studierzimmer (Faust) Vs 1414
Das Finden ist nicht verboten.
i] Der Finder darf den Fund behalten
Duala (Bantu)
Das findet keine Zustimmung.
i] es wird nicht genehmigt
la] Non placet.
Das findet man nicht auf der Gasse.
fr] Cela ne se trouve pas dans le pas d'un cheval.
Das findet sich, sagt der Bauer.
Das finstere Gesicht schneidet den Lebensunterhalt ab.
Das Firmament ist der Thron aller Schönheit, wie auch der Mensch seinen Thron hat, die Erde nämlich.
Hildegard von Bingen, Welt und Mensch
Das Firmament kreist, und die Stunden zeigen beständigen Wechsel.
Das Fischlein möge man bestreuen mit seinem Bruder (Salz), seinem Vater (Wasser) zuführen, es genießen mit seinem Sohne (Saft, Brühe aus dem Fisch) und den Vater (Wasser) darauf trinken.
Hebräisch
Das Fitschel-Fetscheln.
i] Heucheln, Verleumden
Das Flattieren hilfft jetzt manchen herfür, der sonst müsst bleiben hinder der Tür.
Das Fleckchen an der Wang ist eine Zier, das schwarze,
Doch wenn es zu groß wird, so ist es eine Warze.
Friedrich Rückert, Die Weisheit des Brahmanen
Das Fleisch an den Knochen ist süß, das Mädchen in der Morgendämmerung lieb.
Estland
Das Fleisch der Lerche (lodola) schmeckt jedem.
Toskana
dä] Hver hører helst sin egen roos.
dä] Ingen er som jo heller vil loves end lastes.
la] Nemo tam gnarus, qui non sit laudis avarus.
la] Omnes mortales sese laudarier optant.
la] Trahimur omnes laudis studio. Cicero
sd] Hwem hörer icke giärne sitt egit roos.
Das Fleisch der Schwachen ist die Kost der Starken.
Das Fleisch des alten Pelikans wird dir weich schmecken, wenn du zwei Tage hast hungern müssen.
Tartaren
Das Fleisch einer alten Jungfer fault nicht.
Estland
Das Fleisch essen die Herren, die Knechte müssen die Knochen nagen.
Das Fleisch hat seinen eignen Geist.
Frank Wedekind, Feuerwerk (Vorwort)
Das Fleisch ist bei dem Katholiken ebenso schnell aus dem Fass wie bei dem Protestanten.
Das Fleisch ist gut (für die Dauer), sagte Neumann, und aß die Sauce.
ho] Dat is lekkere peen, zei Lubbert, en hij at al het vleesch op.
Das Fleisch ist Kraut, das Kraut Wasser; die Männer sind Weiber, die Weiber nichts.
i] In Bezug auf die Einwohner von Valencia
Das Fleisch ist willig - aber der Koch ist schwach.
Das Fleisch ist zu zähe, sagte der hungernde Schusterbub, als ihn die Meisterin ins Gesicht schlug.
en] That's a bad pas, as the man said, when he saw a dancing master kicking his son.
Das Fleisch kauft man nach Pfunden, aber die Weiber nach der Hand.
Das Fleisch können alle essen, aber die Haut nicht alle tragen.
i] Was für den einen passt, passt darum nicht für alle. Es schickt sich nicht alles für alle
Das Fleisch muss hoch stehen, wenn's der Hund nicht erlangen soll.
dä] Flesket hænger ikke saa høit, at hunden ei agter sig beenet.
en] Flesh never stands so high, but a dog will venture his legs.
Das Fleisch sei auf dem Markte noch so schlecht, es findet seinen Knecht.
i] Der Appetit darauf hat. Trost für weibliche Personen, die sich nicht durch vorzügliche Eigenschaften auszeichnen
Das Fleisch um die Knochen herum, (und) eine Frau unter dem Nabel sind am süßesten.
Estland
Das Fleisch verlieren, um die Knochen zu behalten, ist töricht.
la] Stultitia perdere carnes propter ossa.
Das Fleisch vom Bratspieße wegessen.
Das Fleisch vom Wolfe kaufen.
Spanien
Das Fleisch von der Katze kaufen.
dä] Kiød af katten kiøbe.
Das Fleisch wächst nicht ohne Knochen und der Baum nicht ohne Äste.
Estland
Das Fleisch war so frech geworden in dieser Römerwelt, dass es wohl der christlichen Disziplin bedurfte, um es zu züchtigen. Nach dem Gastmahl eines Trimaikion bedurfte man einer Hungerkur gleich dem Christentum.
Heine, Romantische Schule
Das Fleisch wird wohlfeil werden, die Kälber sind geraten.
la] Vili pretio carnes ementur, multi enim vituli humi jacent.
Das Fleisch, dess man viel kriegt für wenig Geld, ist selten gut.
Das Fliegen geht an, aber das Niedersitzen ist des Teufels, sagte der junge Fuchs, als er vom Turm herabgeflogen und auf eine Hechel zu sitzen gekommen war.
i] Der junge Fuchs wollte durchaus trotz der Warnungen des alten fliegen. Er band sich ein Paar Hühnerflügel an, sprang zu den Turmfenstern hinaus und kam unten auf dem Lager eines Hechelmachers an. Als ihn der alte fragte, wie ihm das Fliegen gefallen habe, gab er die obige Antwort.
Das fliegen ist wohl sanfft, aber das nidersitzen tut weh.
i] Anspielung auf Ikaros
Das fliegende Pferd braucht keine Sporen.
sp] Caballo que vuela, no quiere espuelas.
Das Fließen des Wassers und die Wege der Liebe haben sich seit den Zeiten der Götter nicht geändert.
Japan
Das fließt wie Wein aus einem hölzern Bein.
ho] Het vloeit als een fontein uit een' bezenstok.
Das flüchtige Leben gleicht einem Traum.
Das Flußpferd, das du sehen kannst, wirft dein Boot nicht um.
Südafrika
Das Flußpferd, welches du sehen kannst, wirft dein Boot nicht um.
Das Flüstem einer schönen Frau hört man weiter als den lautesten Ruf der Pflicht.
Pablo Picasso
Das Flüstern auf dem Kissen ist niemals gut.
Irland
Das flutscht wie ein Aal
Das Fohlen wird faul, wenn es geht mit dem alten Gaul.
Das folgt nicht daraus.
la] Non sequitur.
Das Forschen ist an sich schon beinah die Entdeckung. Man findet immer, wenn man innig genug sucht, auf jede dringlich gestellte Frage kommt schließlich die Antwort. Oft zu unserem Schmerz.
Klaus Mann, Der Wendepunkt
Das Fortreisen ist eine recht gute Sache, wenn nur das Wiederkommen nicht wäre.
Goethe, Eckermann, zeitlich unbestimmt
Das Fortue auff vier stimmen singen.
i] In Geld, Vermögen, Leben u.s.w. hineinstürmen
Das fortwährende Dasein des Menschengeschlechts ist bloß ein Beweis der Geilheit desselben.
Schopenhauer, Nachlaß, Neue Paralip.
Das fortwährende Zusammenwohnen mit dem Glück verblendet einen unverständigen Menschen; das Glück fegt seine Besonnenheit hinweg wie der Wind die Wolke im Herbste.
Dann packt ihn der Schönheitsdünkel und der Reichtumsdünkel: 'Ich bin hochgeboren, ich bin vollkommen, ich bin ein Übermensch.'
Mahâbhârata
Das Fragen hat man umsonst.
dä] Spørgsmaal koster intet.
Das Fragen ist die Frömmigkeit des Denkens.
Martin Heidegger
Das Fragen kostet nichts - aber die Antwort, sagt der Advokat.
Das französische esprit kommt dem nahe, was wir Deutschen Witz nennen. Unser Geist würden die Franzosen vielleicht durch esprit und âme ausdrücken. Es liegt darin zugleich der Begriff von Produktivität, welchen das französische esprit nicht hat.
Goethe, Eckermann, 21.3.1831
Das französische Heer mit seinen ritterlichen Senegalesen ist der Friedenstifter und Beschirmer Europas.
H. G. Wells, Die Hoffnung auf Frieden
Das Frauenzimmer hat ein angebornes stärkeres Gefühl für alles, was schön, zierlich und geschmückt ist. Schon in der Kindheit sind sie gerne geputzt und gefallen sich, wenn sie geziert sind.
Immanuel Kant, Über das Gefühl des Schönen und Erhabenen
Das Frauenzimmer verrät sich nicht leicht; darum betrinkt es sich nicht. Weil es schwach ist, so ist es schlau.
Kant, Bruchstücke aus dem Nachlaß
Das Fräulein Adulatio trumpelt Kayser, Chur- Fürsten, Graffen und Obrigkeiten auffm maul, und müssen thun, was sie haben will.
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre,
Der Sonnenuntergang.
Heine, Neue Seraphine
Das frei schaf frisst der wolff.
fr] Brebis mal gardée, du loup est tost happée.
Das Freie ist der Wille. Wille ohne Freiheit ist ein leeres Wort, so wie die Freiheit nur als Wille, als Subjekt wirklich ist.
Hegel
Das freie Meer befreit den Geist...
Goethe, Faust II A V, Palast
Mephisto Vs 11177
Das freie Meer
i] außerhalb der Küstengewässer
la] mare liberum
Das freie Schaf frisst der Wolf.
Das freie Wesen muss auch das ursprüngliche sein. Ist unser Wille frei, so ist er auch das Urwesen, und umgekehrt.
Arthur Schopenhauer, Zur Ethik
Das freiheitliche Schlagwort im Munde von Traditionshütern ist die größte Gefahr für die Revolution.
Erich Mühsam, Mittel der Revolution
Das Freisein von etwas erfährt seine Erfüllung erst in dem Freisein für etwas. Freisein allein um des Freiseins willen aber führt zur Anarchie.
Dietrich Bonhoeffer
Das Fremde ist wertvoll nur deshalb, weil es etwas Fremdes, also etwas Seltenes und Belehrendes ist.
Victor Auburtin (1870-1928), Das Fremde
Das fremde Kind sieht man (auch) in der Ecke, das eigene nicht mal auf dem Fußboden.
Estland
Das fremde Korn und die eigenen Kinder scheinen immer besser.
China
Das Fremde nimm, das Eigene laß (d.i. behalt).
Estland
Das fremde Schaf legt sich abseits der Herde.
tü] Yabancı koyun kenara yatar.
Das Fremde siehst du unter dem Walde, und das deinige siehst du nicht unter deiner Nase.
Galizien