Die Vögel sind geboren, zu fliegen, und die Menschen, zu leiden.
Die Vögel singen im Walde, die Kinder auf des Vaters schönem Hof. Estland
Die Vögel singen, und haben weder Korn noch Geld. info] Gegen unmäßige Sorgen.
Die Vögel streiten sich auch unter dem Himmel, was ist's schon für die Menschen. Estland info] Die Menschen streiten sich überall
Die Vögel uf'n Dächern singen schun dervon.
Die Vögel verraten ein böses Gewissen. Zitat] Wie denen geschah, die den Ibicum hatten ermordet. Zitat] Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen zu.
Die Vögel werden geboren, um zu fliegen, und die Menschen, um zu leiden. nl] De vogels zijn geboren, om te vliegen, en de menschen om te lijden.
Die Vögel, die am Morgen singen, holt am Abend die Katze.
Die Vögel, die man mit der Axt todtschlägt, b'schissen (betrügen) am besten. Schweiz
Die Vögel, die zu früh singen, holt (o. fängt am Abend) die Katze. info] Macht bange vor Kindern, die sich zu früh geistig entwickeln. Auch: Früh am Tage lustig, abends in Trauer.
Die Vögel, die zu viel Federn haben, fliegen nicht hoch.
Die Vögel, so des Hanffbotzens gewohnt, scheißen wohl drauf.
Die Vögel, welche im Käfige sind, wären gern draußen, die draußen sind, wären gern hinein. info] Niemand ist mit seinem Zustande zufrieden.
Die Vogelscheuche vertreibt keine Sperlinge. info] Und die Hölle hält niemand von der Sünde ab. bm] Strasidla v poli stojí, a vrabci proso zobají. pl] Straszydła stoją, wroble proso wypijają.
Die Vöglein im Käfig, die Mägdlein im Haus. bm] V klecech ptačátka, a v domech dĕvčátka.
Die Vöglein sind entflogen, ehe man das Garn zugezogen hat.
Die Vöglein singen und haben weder Korn noch Geldt.
Die Vögte haben das Geld, die Herren den Beutel.
Die Völker ahnen instinktmäßig, wessen sie bedürfen, um ihre Mission zu erfüllen. Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland, Von Luther bis Kant
Die Völker beißen grimmiger, wenn sie die Freiheit wiedererrungen, als wenn sie diese nur aufrechterhalten haben. Niccolò Machiavelli (1469-1527), Vom Staat
Die Völker beten die Autorität an. Charles Baudelaire (1821-1867), Tagebücher
Die Völker der Erde gleichen den Blumen des Frühlings, sie welken zu ihrer Zeit; der Wanderer, der sonst über ihre Schönheit erstaunte, kommt an den Ort, wo sie blühten - und seine Blicke fallen auf trauriges Moos. Nikolai Michailowitsch Karamsin (1766-1826), Reise durch Frankreich
Die Völker lassen - als Widerspiele der Ströme, die in der Ebene und Ruhe am meisten das Unreine niederschlagen - gerade nur im stärksten Bewegen das Schlechte fallen, und sie werden desto schmutziger, je länger sie in trägen, platten Flächen weiter schleichen. Jean Paul (1763-1825), Aphorismen
Die Völker mit all ihrer Weltgeschichte gleichen den Epileptischen, welche, so oft sie auch ihren Zufall schon erlitten haben, doch niemals vorhersehen, wann er sie wieder hinwirft. Jean Paul (1763-1825), Dämmerungen für Deutschland
Die Völker müssen gemeinsam leben und gegenseitig Kritik üben - denn Kritik ist gesund -, doch mit einem einzigen Herzen und einem einzigen Verstand. José Martí (1853-1895), Unser Amerika
Die Völker sind die Persönlichkeiten der Menschheit. Ohne das Nationale, ohne die Nationalitäten wäre die Menschheit ein totes logisches Abstraktum, ein Wort ohne Inhalt, ein Klang ohne Sinn. Wissarion Grigorjewitsch Belinski (1811-1848), Betrachtungen über die russische Literatur des Jahres 1846
Die Völker sollten wie die Ärzte der Krankheit lieber vorbeugen oder sie an der Wurzel kurieren, anstatt sie in ihrer ganzen Schwere ausbrechen zu lassen und dann das durch ihre eigene Schuld wuchernde Übel mit blutigen und verzweifelten Mitteln zu bekämpfen. José Martí (1853-1895), Der Sozialkrieg in Chikago
Die Völker und die einzelnen Menschen sind nur am besten, wenn sie am frohesten sind, und verdienen den Himmel, wenn sie ihn genießen. Jean Paul (1763-1825), Das Kampaner Tal
Die Völker, die in den kalten Gegenden und in Europa wohnen, sind zwar mutig, ermangeln aber einer höheren Kultur. Sie erhalten sich zwar dauernd ihre Freiheit, sind aber zur Staatsbildung unfähig und daher auch nicht imstande, ihre Nachbarn zu beherrschen. Aristoteles (384-322 v. Chr.), Älteste Politik
Die Völker, die sich nicht kennen, müssen sich schnellstens kennenlernen, wie alle, die gemeinsam kämpfen werden. José Martí (1853-1895), Unser Amerika
Die Volkserziehung soll das Urbild eines vollkommenen Menschen, Bürgers und Volksgliedes in jedem Einzelnen verwirklichen. Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852)
Die Volksleidenschaften, der Ehrgeiz der Parteiführer, die durch Wort und Schrift missleitete öffentliche Meinung, das alles sind Elemente, welche stärker werden können als der Wille der Regierenden. Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke (1800-1891), 1887
Die Volkspoesie, deren Überlieferungen im Elsaß aufzusuchen Herden uns antrieb, die ältesten Urkunden als Poesie gaben das Zeugnis, dass die Dichtkunst überhaupt eine Welt und Völkergabe sei, nicht ein Privaterbteil einiger feinen, gebildeten Männer. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Dichtung und Wahrheit II,10
Die Volksschulen müssen wieder zu gereiften und wirksamen Mitteln des Lebens und seiner nötigen Fertigkeiten erhoben werden. Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827), an die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters und meines Vaterlandes
Die volle Ähre ist mehr wert, als der leere Halm.
Die volle Emanzipation der Frau und ihre Gleichstellung mit dem Mann ist eins der Ziele unserer Kulturentwicklung, dessen Verwirklichung keine Macht der Erde zu verhindern vermag. Aber sie ist nur möglich auf Grund einer Umgestaltung, welche die Herrschaft des Menschen über den Menschen... aufhebt. August Bebel (1840-1913), Die Frau und der Sozialismus
Die volle Messe singen.
Die volle Rose glüht so rein in sich beschlossen; In Duft ist ihr Gemüt, in Licht ihr Geist ergossen. Wer sich in sie vertieft, der sieht vollendet ganz Die Schöpfung, und es trieft die Welt von Gottes Glanz. Friedrich Rückert (1788-1866), Haus und Jahr: Die Rose
Die volle Wahrheit leitet sich aus der Verkettung eines außerordentlich großen Komplexes von Tatsachen oder Ideen ab, die oft aufs feinste miteinander verbunden sind; sie kann nur von einem hoch überlegenen oder mindestens durch Arbeit und steten Fleiß besonders geübten Geist begriffen werden. Melchior Grimm (1723-1807), Über die Macht der öffentlichen Meinung
Die vollen Krätzen drücken den Esel am meisten.
Die Vollen und die Leeren gehen alle einen Weg. Schottland
Die vollendete Form der Neuigkeitskrämerei ist das hohle Geschwätz über Politik. Jean de La Bruyère (1645-1696), Von den Schöpfungen des Geistes
Die vollendete Kraft sucht nicht, sondern trifft mit Sicherheit das Rechte, und das Rechte ist das Schöne. Jede versuchte willkürliche Ausschmückung ist Verunzierung und Verunstaltung. Adelbert von Chamisso (1781-1838), Reise um die Welt
Die vollendete sittliche Größe ist in keinem Individuo der Menschheit vorhanden, wird also nur gedacht und nirgend angeschaut. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), F. Weitze, Mitte August 1805
Die vollends, die sich der Vorzüge des Körpers brüsten, auf einen wie geringen, wie gebrechlichen Besitz stützen sie sich! Boethius (480-524), Trost der Philosophie
Die Vollendung der Zivilisation wäre es, wenn sich die zarten Genüsse des neunzehnten Jahrhunderts mit häufigerer Gegenwart der Gefahr verbinden ließen. Stendhal (1783-1842), Über die Liebe
Die Vollendung des Kunstwerks in sich selbst ist die ewige unerlässliche Forderung! Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), an Zelter, 23./29.3.1827
Die Vollendung liegt nur zu weit, wenn man weit sieht. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Italienische Reise III, 28.9.1787
Die Vollendung setzt sich aus Kleinigkeiten zusammen. Joseph Joubert (1754-1824), Gedanken, Versuche und Maximen