Die Sonne an Matthias (24.2.), die wirft 'nen heißen Stein in's Eis.
Die Sonne aufhalten (wollen).
Die Sonne bedarf der Hilfe des Mondes nicht.
Die Sonne beneidet den Abend nicht.
Die Sonne birgt nunmehr ihr angenehmes Licht Der Abend will die Welt der Arbeit überheben Es fordert meine Pflicht Dem Höchsten für den Schutz des Tages Danck zu geben.
Was mein Beruff erheischt ist wohl zu Ende bracht Leib und Vermögen sind noch frey von allem Schaden Ich kan mich mit der Nacht Ohn Unglück und Beschwer der Sorgen-Last entladen.
Viel leyder klagen sich verlezt durch Feind und Glutt Und andre fühlen sich bekränckt durch alle Glieder Durch Gottes Engel-Hutt Leg ich mich unversehrt zur sanfften Ruhe nieder.
Wie werd ich dir O Gott dafür nun danckbar seyn? Mein schnödes Hertz ist voll von leeren Eitelkeiten: Stell ichs zum Opffer ein So kan ich solches doch nicht nach Gebühr bereiten.
Mein Auge scheuet sich den Himmel anzusehn Der Abend-Röthe Glantz beschämet meine Wangen Was diesen Tag geschehn Hat Straffe nur verdient (nicht Segen) zu erlangen.
Doch denck ich an die Nacht da Jesus mich vertrat Für deinem Richter-Stul in tuncklem Oelbergs-Schatten Was er da thät und bat Kömmt mir und aller Welt noch heilsamlich zu statten.
Die schwere Nacht verbirgt und decket meine Schuld Mein Heyland hat sie selbst gebüsset und begraben Erworben deine Huld Läst mich zu dir in Buß und Glauben Zutritt haben.
Drum klag ich mich zwar selbst mit Reue bey dir an Glaub aber auch durch dich Verzeihung zu erwerben Wenn meiner Hoffnung Kahn Den starcken Ancker fast/ so kan ich nicht verderben
Ich dancke für die Gnad entwichner Tages-Zeit Und kan ich diese Nacht derselben auch genüssen Werd ich aus Schuldigkeit Dir neuen Morgen-Danck zu bringen seyn beflissen. Hans Aßmann Freiherr von Abschatz (1646-1699), Abend-Lied
Die Sonne bleibt hell, wenn auch Wolken vor (neben) ihr stehen.
Die Sonne bleicht des Eimers Bretter, der Mond der Schöpfkelle Stiel. Estland
Die Sonne blendet keinen, der ihr den Rücken kehrt.
Die Sonne brennt am meist, wenn sie am höchsten kreist. nl] Waar de zon haren weêrschijn heeft, brandt ze allermeest.
Die Sonne bringt es (o. alles) an den Tag. en] Truth will out. fr] Tôt ou tard la vérité se fait jour. fr] La vérité finit toujours par se découvrir. la] Sol omnia aperit.
Die Sonne bringt Wärm' und Licht, aber Schatten nicht.
Die Sonne der Heimat wärmt besser als die Sonne in der Fremde. Albanien
Die Sonne des Hauses erwärmt nicht. Spanien info] Man würdigt das nicht, was man besitzt
Die Sonne duldet kein Weißes. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Faust, I, 2 (Faust)
Die Sonne entdeckt den Schmutz unter dem weißen Schnee. England
Die Sonne fragt nicht, was der Blinde von ihr spricht. Zitat] Gleich wie die Sonne nicht danach fragt, was von jhrem Licht der Blinde sagt, dem sehenden ist damit gedient.
Die Sonne frisst die kleinen Kinder. info] Das Alemannische Kinderlied verzeichnet mehrfache Meinungen, wonach die Sonne kleine Kinder frisst. Man darf nach dem Volksglauben vor der Taufe nicht in der Sonne trocknen, man muss das Taufkind tief überdeckt zur Kirche tragen, damit Wind und Sonne es nicht fressen; man muss die Sonne bedrohen, den Kindern ja nicht in die Augen zu scheinen.
Die Sonne früh morgens dauert keinen ganzen Tag. Spanien
Die Sonne für das Gemüt ist der Wille. Allein, wenn dies sehr leidet, reicht er nicht aus. Wir bedürfen dann Glauben. Glaube kann uns allein über das kleinliche tägliche Leben und irdische Treiben erheben, der Seele eine Richtung aufs Höhere geben und auf Gegenstände und Ideen, die allein Wert und Wichtigkeit haben. Wilhelm von Humboldt (1767-1835), Briefe an eine Freundin, Dezember 1827
Die Sonne für einen Dudelsack halten. info] Von Betrunkenen.
Die Sonne geht an keinem Dorf vorüber. Bantu
Die Sonne geht auf über Böse und Gute. it] Tanto splende il sol sopra i buoni, quanto sopra i cattivi.
Die Sonne geht auf von Rot umhaucht, Die Sonne sinkt nieder, in Rot getaucht. Eine große Seele zeigt sich gleich In Glück, in Unglück an Schönheit reich. Leopold Jacoby (1840-1895), Cunita
Die Sonne geht auf, wacht auch der Blinde (Schläfer) nicht auf.
Die Sonne geht auf, wenn man auch die Fenster zumauert.
Die Sonne geht durch schwarze Wolken und bleibt rein. bm] Slunce prochází i kalné mraky, a předce se nepokálí.
Die Sonne geht durch Wassermann und Stier und scheinet für und für. dk] Vandrer solen end igiennem skorpionens tegn, saa bliver den dog en klar soel.
Die Sonne geht hîmen. Siebenbürgen/Sachsen info] Es wird Abend sinnverwandt] De San gît schlofen. De Vigel zän än de Bäsch. Die Legt (Leute) ku vum Feld. De Bäsch brät (der Busch oder Wald brennt). De Hierde kun (die Heerden kommen). Em lookt Nôklok (man läutet Nachtglocke). Der Ôvendstern äs afgegangen. De Stärre kun eraus.
Die Sonne geht in meinem Staat nicht unter. Friedrich Schiller (1759-1805), Don Carlos, I, 6 (König Philipp)
Die Sonne geht in seinem Reich nicht unter. info] Bei ihm gibt es nur glückliche und heitere Tage. Die Worte sind aus Schiller's Don Carlos entlehnt.
Die Sonne geht in seinem Staat nicht auf. info] Scherzhaft von einem, der nichts besitzt. Umgewandelte Form der Worte Philipp's II. in Schiller's Don Carlos, 1. Act, 6. Scene: 'Die Sonne geht in meinen Staaten nicht unter.'
Die Sonne geht niemals ohne Neuigkeiten unter. Bantu
Die Sonne geht überall des Morgens auf. en] In every country the Sun rises in the morning.
Die Sonne geht von selbst unter. info] Keine unnütze Sorge! Wer wird sich um Dinge bekümmern, auf welche man doch nicht einwirken kann.
Die Sonne gibt allen Sehenden Licht, aber all' erwärmt sie nicht.
Die Sonne hat (im Juli) noch keinen Bauer aus dem Lande geschienen. Zitat] Doch vieler Regen nahm ihm den Erntesegen und hing ihm um den Bettelsack. fr] Qui a le soleil n'a jamais nuit. <
Die Sonne hat auch ihren Schatten, aber je höher sie steigt, desto kleiner wird er.
Die Sonne hat ihm zu lang geschienen.
Die Sonne hat noch keinen Bauer aus seinem Hofe hinausgeschienen, aber's Wasser schon manchen hinausgeschwemmt.
Die Sonne im Gesicht haben. info] So dass sie blendet; also in Bezug auf Hindernisse, die man bei einem Geschäft, besonders im Kampf findet. fr] Auoir le soleil aus yeulx. la] Solem ab oculis habere.
Die Sonne ist dem Blinden so schwarz als die Nacht.
Die Sonne ist der Welt Auge.
Die Sonne ist eine Stiefmutter für ein krankes Auge. dk] Saa er ofte Stivmoder imod barn, som salt i sare Øine.
Die Sonne ist ganz gut, aber was nützt sie am Tage, wo es ohnedies hell ist, sagte der Feling, der Mond ist mir lieber, er scheint des Nachts, wenn man Licht bedarf.
Die Sonne ist hell, wenn sie gleich ein Blinder nicht siehet.
Die Sonne ist in ihr Himmelbett gestiegen. info] Ist hinter Wolken untergegangen. Himmelbett = Bett mit Vorhängen.
Die Sonne ist meinetwegen untergegangen, sagte die Wanze, als sie am Abend hervorkroch.
Die Sonne ist nicht ohne Flecken, kein Schiff so leicht ohne Lecken.
Die Sonne ist untergegangen. info] Das Glück lächelt nicht mehr, die Verhältnisse gestalten sich ungünstig, trübe. sinnverwandt] Das Geschirr ist in Trümmer gegangen. Das Kraut ist angebrannt. Dem Fass ist der Boden ausgegangen. Der Bach ist ausgetrocknet. Der Blasebalg hat ein Loch bekommen. Der Degen ist verrostet. Der Wein ist zu Essig geworden. Die Blätter sind abgefallen. Zitat] Botz tausend, das ist ein großer Unterschied von deinen jungen Jahren. Vor diesen ist keine Bibliothek gewesen, wo du nit gestudirt hast; kein Spielmann gewest, der dir nit pfiffen hat; kein Tanzboden, der dich nicht getragen hat, kein Gespass, den du nit vermehret hast. Wo ist dies alles hinkommen? O vanitas!
Die Sonne ist zwar des Reifes Tod, aber nicht des Schnees. Russland