Die Ehe, so wie sie bei den Großen praktiziert wird, ist eine herkömmliche Schamlosigkeit. Nicolas Chamfort (1741-1794), Maximes et pensées
Die Ehe... ist die allerdümmste soziale Selbstaufopferung, nur unsere Kinder haben einen Nutzen davon, und den Preis erfahren sie erst dann, wenn ihre Pferde die Blumen abgrasen, die auf unseren Gräbern wachsen. Honoré de Balzac (1799-1850), Der Ehevertrag
Die Ehefrau - ein Unglück, aber, Herr, verschone kein einziges Haus von diesem Elend. Iran
Die Ehefrau eines Diebes hat stets die Witwenschaft vor Augen. Indien
Die Ehefrau steht in aller Frühe singend auf, die Witwe geht weinend spät abends schlafen. Russland
Die Eheherrn sollten künftig die Trauringe statt auf dem Finger in der Nase tragen, zum Zeichen, dass sie doch an der Nase geführt werden. Christian Dietrich Grabbe (1801-1836), Don Juan und Faust, I, 1 (Don Juan)
Die Eheleute müssen gleich ziehen oder der Wagen des Hauswesens bleibt im Kote stecken.
Die eheliche Liebe hat ihren Feind in der Zeit, ihren Sieg in der Zeit, ihre Ewigkeit in der Zeit. So wird sie ihre Aufgabe haben. Søren Kierkegaard (1813-1855), Entweder - Oder
Die eheliche Liebe kommt nicht mit äußeren Zeichen, nicht wie der reiche Vogel in Saus und Braus, sondern sie ist das unverrückbare Wesen eines stillen Geistes. Søren Kierkegaard (1813-1855), Entweder - Oder
Die ehelichen Übel aber wachsen, und die Korrumpierung der Ehe nimmt zu in dem Maße, wie der Kampf ums Dasein sich verschärft und die Ehe immer mehr Geld- beziehentlich Kaufehe wird. August Bebel (1840-1913), Die Frau und der Sozialismus
Die Ehelosigkeit ist Freiheit, die Ehe eine Kette: wähle mein Vögelchen eins von beiden.
Die Ehemänner scheffeln voller Abscheu und Bitterkeit unter größten Anstrengungen und Methoden, die ihnen selbst zuwider sind, Geld, und ihre Frauen geben unvermeidlich alles aus, unzufrieden, neidisch auf andere und verbittert, und es ist ihnen zu wenig, und sie trösten sich mit der Hoffnung auf einen Lotteriegewinn. Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910), Tagebücher (1889)
Die Ehemänner, die dazu verdammt sind, in Mietswohnungen zu wohnen, befinden sich in der allerfürchterlichsten Lage. Welchen glücklichen oder verhängnisvollen Einfluss kann der Hausmeister auf ihr Schicksal ausüben! Honoré de Balzac (1799-1850), Physiologie der Ehe
Die Ehen sind nicht, wie sie gemacht werden, sondern wie sie ausschlagen auf Erden.
Die Ehen werden im Himmel geschlossen und auf Erden vollzogen.
Die Ehen werden im Himmel geschlossen, die Torheiten auf Erden begangen.
Die Ehen werden ja jetzt genauso angelegt wie die Fuchseisen. Nichts natürlicher auch: Das Mädchen ist herangereift, also muss es einen Mann haben. Die Sache erscheint sehr einfach, wenn das Mädchen keine Missgeburt ist und es an heiratslustigen Männer nicht fehlt. Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910), Die Kreutzersonate
Die Ehen, welche aus Liebe geschlossen werden, haben den Irrtum zum Vater und die Not zur Mutter. Friedrich Nietzsche (1844-1900), Menschliches. Allzumenschtiches
Die Ehepakten liegen in des Himmels Akten.
Die Eheweiber rechnen ihre Arbeiten zu sehr als Opfer für den Ehemann auf, weil sie sich stets nur ins einzelne für ihn verteilen; indes seine Arbeit nur das Ganze - das Geld - gewinnt, und im allgemeinen das Einzelne sich nicht so farbig vervielfacht. Jean Paul (1763-1825), Gedanken
Die ehr aller Menschen ist kunst und geschicklichkeit.
Die Ehr hat viel Leitern, darauf man auff- und absteigt.
Die ehr ist ein Krokodil, sie folgt denen, die sie fliehen, und fleucht, die jhr nachtrachten. info] Weil man vom Krokodil erzählt, dass es vor denen, welche es verfolgen, fliehe, und die verfolge, die vor ihm fliehen la] Gloria crocodilus.
Die ehr kompt von Gott.
Die Ehr soll dem Reichthumb vorgehen.
Die Ehr verendert den Menschen.
Die Ehr' einbüßen des Namens, Väterlich Gut ausstreun ist Unglück immer. Horaz (65-8 v. Chr.), Satiren
Die Ehr' ist nur ein unsichtbares Wesen, Und oft besitzt sie der, der sie nicht hat. William Shakespeare (1564-1616), Othello
Die Ehr' ist wie der Schatten, sie folgt dem, der sie flieht. nl] De eer gelijkt de schaduw, die volgt dengenen, die ze vliedt, en vliedt dengenen, die ze volgt.
Die Ehr, glaub und aug leiden keinen schertz. nl] Eer, geloof en oog lijden geene scherts. it] Coll' occhio e colla fede non si ha da burlare. ruthenisch] Cest, zakon i oko ne trpe sale. la] Fama, fides, oculus non patiuntur jocum. la] Non patitur jocum fama, fides, oculus.
Die Ehrabschneider hätten gute Hähne abgeben, dann sie scharren viel voneinander, aber wenig zusammen.
Die Ehre bleibt unveränderlich, sie hängt weder von Zeiten noch Orten noch Vorurteilen ab, kann weder aus der Mode kommen noch wieder eingeführt werden, ihre ewige Quelle hat sie im Herzen des Gerechten und in der unwandelbaren Richtschnur seiner Pflichten. Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), Julie oder Die neue Heloïse (Julie)
Die Ehre bringt den Hund ums Leben. info] Er kann die guten Tage nicht vertragen
Die Ehre deines Freundes muss dir so teuer als die eigene sein. Hebräisch
Die ehre der eltern ist den Kindern ein grosser schatz.
Die Ehre der Krieger fällt nur auf den edeldenkenden Patrioten, nicht auf den Räuber oder den Söldner. Johann Jacob Engel (1741-1802), Fürstenspiegel: Kriegerehre
Die Ehre der Männer ist der Frauen Ehre, der Weiber Schande ist auch der Männer Schande.
Die Ehre der Nation ist der wertvollste Besitz der Nation. James Monroe (1758-1831), Inauguralrede 1817
Die Ehre des einen die anderen beweinen.
Die Ehre des einen ist nicht immer die Ehre des anderen. it] Spesso l'honor dell' uno è dishonor dell' altro.
Die Ehre des Herrn ist auch die des Dieners, darum sieh zu, wem du dienst, und du weißt, wie hoch du in Ehren stehst. Miguel de Cervantes (1547-1616), Der gläserne Lizentiat
Die Ehre des Mannes besteht darin, was die Leute denken, des Frauenzimmers aber, was sie sprechen. Immanuel Kant (1724-1804), Anthropologie
Die Ehre des Mannes besteht in der Schätzung seiner selbst, die des Weibes in dem Urteile anderer. Immanuel Kant (1724-1804)
Die Ehre einer alten Frau ist in ihren Ohren verborgen.
Die Ehre einer Frau besteht aus der guten Meinung, die die Welt von ihr hat. Spanien
Die Ehre einer Jungfrau ist eine weiße Schürze. info] Das kleinste Flecklein wird darauf bemerkt en] The fairest silk is soonest stained.
Die Ehre eines Fechters und eines Reitpferdes (o. Schlachtrosses) dauert nicht lange. fr] A cheval coureur n'y à l'homme joueur ne dura oncques guères l'honneur.
Die Ehre eines Mädchens ist ihr Ruf, und kein Vermächtnis ist so reich als Ehrbarkeit. William Shakespeare (1564-1616), Ende gut, alles gut
Die Ehre fordert Gradheit, Wenn Kön'ge töricht werden. en] To plainness honour's bound When majesty falls to folly. William Shakespeare (1564-1616), König Lear I, 1