Der Baumstamm sitzt fest, man kann nicht in den Himmel steigen. Litauen
Der Baumwollenbaum ist kein hohes Holz, er steht beim Hinterhause der Großmutter. Surinam Prahle nicht mit deiner Herkunft, wir kennen sie, oder: Wir kennen von dir nur ganz gewöhnliche Reden, aber keine großen Taten.
Der Baumwollkrämer sieht mit scheelem Blick auf einen weißen Hund zurück.
Der Bauren gewalt und Pürsing Baum blühn früh und werden nicht alt.
Der Baurn tanz und bettler zehren, von den sagt man in allen ehren.
Der Bawman (Bauer) ist allezeit aufs künftige Jahr reich.
Der Bawmann erhellt Land und Leute.
Der Bawmann füllt Kasten und Keller.
Der Becher ist um die Quelle herumgegangen.
Der Becher schützt den Wein.
Der Becher tut's nicht, wenn sauer Wein darin
Der Beck ist darin geschloffen geschlüpft. info] Von großlöchrigem Brote
Der bedarf eines weiten Ärmels wohl, der manlichem den Mund verschieben soll.
Der bedarf viel Brotes, der jedem den Mund will stopfen. mhd] He behovet vele brodes, de malk wil den munt stoppen. la] Panis eget magni qui cunctis ora replebit.
Der bedeutende Mensch unterliegt nicht der Geschichte, er hat seine unmittelbare Verbindung mit Gott in den Formen seiner Zeit. Paul Ernst (1866-1933), Grundlagen der neuen Gesellschaft
Der Beduine nimmt nach vierzig Jahren Rache und glaubt, er habe sich damit beeilt.
Der Befehl des Fleisches widerspricht dem Befehl des Geistes. Estland
Der Befehl ist älter als der Mensch. Estland
Der Befehl ist geistlich, dem Befehl gehorchen aber fleischlich. Estland
Der Befehlshaber (des Schiffes) will den einen Weg, der Steuermann den anderen. info] Von jemandem, der eine ganz unpassende Antwort gibt
Der Beflissene gibt dem Geflügel auch Wasser, wenn es regnet. Afrika, Haussa
Der begannevt unsern Harjet (Herrgott). Jüdisch-deutsch info] Beganneven aus dem hebräischen ganab = stehlen.
Der Begehrgeist ist ein Störgeist.
Der Begehrlichkeit ist nichts genug; die Natur bekommt genug auch an wenigem. Lucius Annaeus Seneca (1-65), Abhandlungen
Der begehrt Gabe, der sich vermisst, dass er viel zu geben habe.
Der begehrt genug, welcher sich beklagt und jammert.
Der begeht das Verbrechen, der davon Nutzen hat. Frankreich
Der Beginn ist das Schwerste. mhd] Dat begin is ulle tyt dat swârste. la] Est grave principium: laedunt iuga prima invencos.
Der Beginn sei wie er will, das Ende bekommt das Lob. Zitat] Alst ein gemein Bywôrt is: dat lof wert in dem ende gesungen. mhd] Dat beginsel sy wo it wil, dat ende kricht dat lof. la] Principium vanum, finis conquirit honores.
Der Begriff 'Besserung' ruht auf der Voraussetzung eines normalen und starken Menschen, dessen Einzel-Handlung irgendwie wieder ausgeglichen werden soll, um ihn nicht für die Gemeinde zu verlieren, um ihn nicht als Feind zu haben. Friedrich Nietzsche (1844-1900), Wille zur Macht
Der Begriff des Friedens schließt den der Eintracht in sich und fügt noch etwas hinzu. Wo immer daher Friede ist, da ist auch Eintracht, nicht aber ist, wo immer Eintracht herrscht, auch Friede. Thomas von Aquin (1225-1274), Summa theologica
Der Begriff Glückseligkeit meint die äußerste Vollendung der geistigen Natur. Thomas von Aquin (1225-1274), Summa theologica
Der Begriff Rasse hat nur dann einen Inhalt: wenn wir ihn nicht möglichst weit, sondern möglichst eng nehmen. Arthur Chamberlain (1869-1940), Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts
Der Begriff vom Dasein und der Vollkommenheit ist ein und eben derselbe, wenn wir diesen Begriff so weit verfolgen, als es uns möglich ist, so sagen wir, dass wir uns das Unendliche denken. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre - Studie nach Spinoza
Der Begriff vom Entstehen ist uns ganz und gar versagt, daher wir, wenn wir etwas werden sehen, denken, dass es schon dagewesen sei. Deshalb das System der Einschachtelung uns begreiflich vorkommt. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Maximen und Reflexionen 724
Der Begriff von klassischer und romantischer Poesie, der jetzt über die ganze Welt geht und so viel Streit und Spaltungen verursacht, ist ursprünglich von mir und Schiller ausgegangen. Ich hatte in der Poesie die Maxime des objektiven Verfahrens und wollte nur dieses gelten lassen. Schiller aber, der ganz subjektiv wirkte, hielt seine Art für die rechte, und, um sich gegen mich zu wehren, schrieb er den Aufsatz über naive und sentimentale Dichtung. Er bewies mir, dass ich selber, wider Willen, romantisch sei und meine Iphigenie, durch das Vorwalten der Empfindung, keineswegs so klassisch und im antiken Sinne sei, als man vielleicht glauben möchte. Die Schlegel ergriffen die Idee und trieben sie weiter, so dass sie sich denn jetzt über die ganze Welt ausgedehnt hat und nun jedermann von Klassizismus und Romantizismus redet, woran vor fünfzig Jahren niemand dachte. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Eckermann, 21.3.1830
Der Begriff wirkt republikanisch im Geiste, das Gefühl monarchisch. Jean Paul (1763-1825), Levana
Der Begriff [... ] will nur Empfänglichkeit, er bringt den Inhalt mit und ist selbst das Werkzeug der Bildung. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Dichtung und Wahrheit II,8
Der behälper (Unterlehrer) sitt mär as der wuolliäwer. Iserlohn
Der behält seine Sache, der beim Rechte steht. info] Das Gericht soll nicht bloß entscheiden und den Schuldigen bestrafen, sondern auch die Schadloshaltung des Beschädigten anordnen.
Der Beherzte ist auf die Erfüllung seiner Pflichten ähnlich bedacht, wie der Dachdecker sich vornimmt, ein Dach zu decken: beide trachten nicht danach, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, und lassen sich doch durch die Gefahr nicht abschrecken Jean de La Bruyère (1645-1696), Von Verdienst und Wert
Der behöves ey skolemester til udyd.
Der bei den Menschen allgemeine Wunsch, sich aus verwirrenden Verhältnissen heraus zu sehnen und unter harmlosen Bäumen ein ganzes Leben zu genießen, wie uns manchmal ein Sommerabend gegönnt wird! Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Theatralische Sendung II,4
Der beichtet recht, der Gott vertraut. mhd] Der beicht recht, der Gott vertrawet.
Der Beifall, den wir neuen Größen spenden, entstand oft dem heimlichen Neid auf die anerkannten. François de La Rochefoucauld (1613-1680), Reflexionen und moralische Sentenzen
Der beim Recht steht, behält seine Sache. info] Er sollte sie wenigstens behalten. isl] Hinn have sittmal, er a logomstendr.
Der beisst dem lieben Gott die Zehen ab.
Der beisst in einen sauern Apfel und jenem zieht's die Zähne.
Der beisst nicht mehr. info] Ist besiegt, beseitigt, unschädlich gemacht
Der beist ein nuss durch einen sack, der buhlet, dass ihm nit werden mag.