Der Abt lebt besser als die Mönche. Zitat] Es ist billich, dass der Abt besser lebe, denn die Mönche.
Der Abt lobt sein Kloster nicht. it] Monaco vagabondo non loda mai 'l suo monastero.
Der Abt macht das Kloster nicht teuer.
Der Abt singt das Lied, das der Küster nur mitspricht.
Der Abt singt das Lied, der Küster singts mit. es] Como canta el abad responde el sacristán.
Der Abt so selber ein Mönch gewesen, weiss am besten, was im Kloster herum gehet.
Der Abt von Schwarzach hat das Recht, vierzehn Tage lang gangbare Münzen zu prägen, ob er anders das Silber dazu hat.
Der Abt von St.-Hilarii schläft bei der Königin. info] Der heilige Hilarius ist Schutzpatron von Poitiers. Der König selbst ist nämlich, nach einem alten Schriftsteller, Abt in dem Colleg der dasigen Kanoniker, daher der sprichwörtliche Scherz
Der Abt wird gewählt, wenn auch ein Mönch fehlt. it] Per un sol monaco non si lascia di far l'abbate.
Der Abt wollte den Pater auf die Finger klopfen und hat dann selber in die Milch gelangt.
Der Abtrieb ist von den Einwohnern hergebracht.
Der Abwesende bewegt sich jeden Tag weiter und weiter fort. Slowenien
Der abwesende ist eine ideale Person, die Gegenwärtigen kommen sich einander ganz trivial vor. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), an Zelter, 19. Okt. 1829
Der Abwesende muss Haare lassen. en] He who is absent is always in the wrong. en] Never were the absent in the right. en] The absent are always in the wrong. en] The absent party is always to blame. fr] Les absents ont toujours tort. fr] Aux absents les os. fr] Les absents ont toujours tort. it] Alla fine dei fatti il morto ha sempre torto. fr] Les os sont pour les absents. it] Chi è assente ha sempre torto. it] Gli assenti hanno sempre torto. la] Absenti nemo non nocuisse velit. se] De frånvarande ha alltid orätt. es] Á muertos y á idos no hay amigos. es] Quien no aparece perece.
Der Achezer überlebt den Krachezer. info] Ach überlebt den Krach
Der Achse wird mancher Stoß versetzt, Sie rührt sich nicht - und bricht zuletzt. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Zahme Xenien V
Der Achsennagel ist ein kleines Ding, aber (o. und) er hält einen großen Wagen zusammen.
Der acht solch ehr vor nüt und nichtig.
Der achte unter sieben Weisen sein info] das fünfte Rad am Wagen ndt] de Acht unn(er) siwe Weise sei(n) (Kurpfalz)
Der Acker bringt nicht Frucht allein, Gott muss ihm Geben das Gedeihn.
Der Acker der Faulheit steht voller Disteln.
Der Acker Fridolini. Zitat] Gegenüber ragte niedrig aus den Fluten eine Kiesbank - unbewachsen - oftmals gänzlich überflutet sie die Strömung, scherzend heißt der Mann im Rheinthal sie den Acker Fridolini. Joseph Victor von Scheffel (1826-1886), Trompeter
Der Acker ist das Heu, die Wiese der Knecht. Frankenwald
Der Acker ist der dankbarste Schuldner.
Der Acker klît, der Wäinjert (Weingarten) bräinjt nît. Siebenbürgen
Der Acker macht die Früchte nicht, sondern die Zeit. la] Ager non producit sed annuo.
Der Acker muss schwächer sein als der Bauer. info] Man muss seiner Aufgabe gewachsen sein la] Oportet agrum imbecilliorem esse. info] Vergil sagt zu der Erklärung dieses Sprichworts: 'Die großen Felder magst du loben, die kleinen aber anbauen.' Ein zu großes Feld macht mehr Arbeit, als verrichtet werden kann. Auch in Bezug auf Ämter, welche die Kraft des Beamten übersteigen.
Der Acker spürt's schon, wenn man Weißrübensamen nur darüber trägt. Franken
Der Acker taugt so viel wie der Mann. fr] Tant vaut l'homme, tant vaut sa terre.
Der Acker weniger spann' als der Ackersmann. info] Eigentlich: Der Acker, das Feld, muss schwächer sein als der Bauer.
Der Acker, den man mit silbernen Scharen pflügt, trägt goldene Früchte.
Der Acker, der das Sonnwendfeuer trägt, freut sich neun Jahre darauf.
Der Ackerbau ist die Wurzel aller Bildung in der Welt. Berthold Auerbach (1812-1882), Schwarzwälder Dorfgeschichten (1843-1854)
Der Ackerbau ist ein Unternehmen, das große Vorschüsse verlangt, sonst ist es fruchtlos und verderbenbringend. Denis Diderot (1713-1784), Landmann
Der Ackermann ist das folgende Jahr reich.
Der Ackermann muss den Acker bauen, ehe er die Frucht genießt.
Der Ackermann, welcher nicht gebückt geht, zieht krumme Fruchen. info] Derjenige, welcher auf sein Geschäft nicht alle Aufmerksamkeit verwendet, kommt leicht vom Ziele. la] Arator nisi incurvus praevaricatur.
Der Ackersmann erwirbt's, der Kriegsmann verdirbt's.
Der Ackersmann ist das folgende Jahr reich.
Der Adamssohn (d.h. jeder Mensch) ist schwarz im Kopf. Libanon
Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart. Matthias Claudius (1740-1815), Wandsbeker Bote
Der Adel beweist seine Tugend im Unglück.
Der Adel ist ein köstlicher Schmuck der bürgerlichen Gesellschaft. Er ist das korinthische Kapitell wohlgeordneter und gebildeter Staaten. en] Nobility is a graceful ornament to the civil order. It is the Corinthian capitol of polished society. Edmund Burke (1729-1797), Betrachtungen über die Revolution in Frankreich
Der Adel ist ein Verdienst für solche, die sonst keins haben. China
Der Adel ist eine schöne Sache und mit Recht eingeführt: Aber gerade darum, weil er eine von andern abhängige Eigenschaft ist, die auch auf einen Taugenichts fallen kann, so steht er an Würde weit unter der Tugend. Michel de Montaigne (1533-1592), Essays 3, 5
Der Adel ist nichts anderes als der höhere Grad von Bildung, Ehre und Vaterlandsliebe, den man billig bei Personen aus guter Familie, die einer sorgsameren Erziehung als andere genießen können, voraussetzen darf. Friedrich der Große (1712-1786), Sämtliche Werke
Der Adel kann uns in allem übertreffen, nur nicht in der Mehrheit. Jean Paul (1763-1825), Dämmerungen für Deutschland
Der Adel kommt nicht von der Geburt, sondern nur von der Tugend, die man übt. info] Tugend ist der beste Adel
Der Adel macht die Klöster reich und die Klöster den Adel arm. info] Der Adel hat die meisten Klöster gestiftet, während seine Familien in Armut versanken, blühten die Klöster auf und verzehrten die erhaltenen Reichtümer.