Dem Ungetreuen öffnet die Treue die Tür zu seinem schädlichen Tun. la] Aditum nocendi perfido praestat fides.
Dem Unglück geht Bekümmernis voran. William Shakespeare (1564 - 1616)
Dem Unglück ist die Hoffnung zugesendet. Friedrich Schiller (1759-1805), Wallensteins Tod, V, 4
Dem Unglück kann man nicht entlaufen. fr] On ne peut fuir, sa mauvaise destinée.
Dem Unglück muss man fest entgegentreten. la] Capienda rebus in malis praeceps via. Seneca
Dem Unglück sind keine Mauern zu hoch.
Dem Unglück sucht jeder aus dem Wege zu gehen. info] Sogar den Unglücklichen.
Dem Unkraut schadet der Frost nicht. Portugal
Dem Unreinen ist nichts rein, sondern unrein ist ihm Sinn und Gewissen. Paulus, Brief an Titus 1, 15
Dem unstedigen Mond kan man kein kleyd anmachen.
Dem Unterdrückten das Fleisch, dem Unterdrücker die Knochen. Altschottisch
Dem Unverdrossenen ist kein Ding zu schwer, der Fleiß macht alles gering. Joachim von Sandrart (1606-1688)
Dem unvorsichtigen kann man leicht in die Karten sehen.
Dem Unwissenden werden siebzig Irrtümer vergeben, dem Gelehrten nicht ein einziger. Arabien
Dem Unzufriedenen bringen Reichtum und Ehren der Pein genug.
Dem Vater gleicht oft der Sohn und singt gern nach seinem Ton. la] Saepe solet similis filius esse patri.
Dem Vater und Mutter gebührt keine Ehr, Der sein'm Kind gönnt weder Lieb noch Lehr. Georg Rollenhagen (1542-1609), Froschmeuseler, 1. Buch, 2. Teil, 6. Kap., 95/96
Dem verblendeten Stolz fehlt es nie an Worten. Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), Vermischte Schriften
Dem Verderben entsprießt neuer Gestaltungen Keim Emanuel Geibel (1815-1884), Kleinigkeiten
Dem Verdienste seine Kronen (und den Schweinen ihre Bohnen). it] Al merito le sui corone. la] Palmam qui meruit, ferat. la] Plus mereri debet, in quo virtus est. la] Vera laus verae virtuti debetur.
Dem Verdienste seine Kronen. Friedrich Schiller (1759-1805), Ode an die Freunde
Dem Verdrossenen kann's auch unser Herrgott selbst nicht recht machen.
Dem Vergünstiger tut es wehe, wenn es andern wohl geht.
Dem Verleumder soll man sein Ohr nicht leihen. la] Difficilem oportet aurem habere ad crimina.
Dem Verliebten sind tausend Meilen nur eine Meile.
Dem verlorenen Beil den Stiel nachwerfen. la] Post perditam securim, abjicere manubrium.
Dem Verrat traut man nur wie dem Fuchs, Der, noch so zahm, gehegt und eingesperrt, Nicht ablässt von den Tücken seines Stammes. William Shakespeare (1564-1616), König Heinrich IV., 1. Teil, V, 2 (Worcester)
Dem Verräter zuerst die Knute. Russland
Dem verschuldeten Bauern verhagelt jedes Jahr die Ernte. es] (El) hombre adeudado (o. necesitado), cada año apedreado
Dem Verschwender fehlt viel, dem Geizigen alles.
Dem Verständigen ist bald genug gesagt. nl] Den verstandige is haast genoeg gezegd. nl] Een woord is voor de geleerden genoeg. nl] Het is genoeg gezegd voor hem, die verstand heeft. se] Wijs man förstår fulle en half quädin wisa.
Dem versteht sich's nicht von selbst, dass jeder allgemeine Satz Ausnahmen leidet. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Werther 1. Buch, 12. August
Dem Verzweifelnden verzeiht man alles, dem Verarmten gibt man jeden Erwerb zu. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Maximen und Reflexionen 857
Dem viel bieten, der wenig verlangt, ist eine Art abzuschlagen. Spanien
Dem vielen fehlt das viel. info] Wer von vielem etwas kann, kann meist nicht viel
Dem vielen fehlt das viel. Wer von vielem etwas kann, kann meist nicht viel
Dem Vogel genügt, was er mit dem Schnabel bringt. Estland
Dem Vogel in der Hand kann man den Kopf abreißen; lässt man ihn fliegen, kann er uns beschmeißen. dk] Den fugl er snart kryst, i hænde er; men slipper han løs, da er han snarest til at beklikke en.
Dem Vogel ist ein einfacher Zweig weit lieber als ein goldener Käfig.
Dem Vogel noch Flügel ansetzen. info] Einen Eilenden noch anspornen.
Dem Vogel sind nicht vier Flügel gegeben, sondern zwei, weil man auch mit zweien fliegen kann; so ist es auch dem Menschen nicht gegeben, alles zu wissen, sondern nur die Hälfte oder ein Viertel. Soviel er wissen muss, um sein Leben zu leben, soviel weiß er. Anton Pawlowitsch Tschechow (1860-1904), In der Schlucht
Dem Vöglein, das dem Ei entschlüpft ist, macht Gott das Nest.
Dem Volk ists besser, wenn nur einer herrscht. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Elpenor A I Sz 1 / Evadne Vs 68
Dem Volk kam weder Wasser bei noch Feuer. Friedrich Schiller (1759-1805), Wilhelm Tell, IV, 3 (Stüßi)
Dem Volke fremd und nützlich doch dem Volke, Ziehe ich des Weges, Sonne bald, bald Wolke - Und immer über diesem Volke! Friedrich Nietzsche (1844-1900), Die fröhliche Wissenschaft
Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest. Mit wenig Witz und viel Behagen dreht jeder sich im engen Zirkeltanz, Wie junge Katzen mit dem Schwanz. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Dem Volke zum Spiegel, zum Zügel, zum Riegel.
Dem vollen Bauch beliebt das Fasten, der Geizhals geizt bei vollen Kasten. Wilhelm Müller (1794-1827), Sprüche
Dem Wachsen des Geldes folgt die Sorge. la] Crescentem sequitur cura pecuniam. Horaz (65-8 v. Chr.), Oden