De Schenker öss gestorwe, de Gewer öss verdorbe, awersch de Nehmer lewt noch.
De Schêperfrugens putzen sich to Nacht. Pommern Die Schäfersfrauen putzen sich zu Nacht. Weil der Mann, dem sie gefallen wollen, den Tag über aus dem Hause ist und erst spät abends heimkommt.
De Schlaplües biete em. Königsberg
De Schmied frett allerwegen möt; wie hei sull betale, krop hei mank de Kahle.
De Schmiede sein vu Stoahl und Eisen, aber an Schneider mag se nich.
De schmött wît ( schmeisst weit) weg on nömmt dicht dabi op. info] Der gibt in Worten oder (mehr in diesem Sinne) in der Tat einen guten Besitz, eine einträgliche Stellung u.s.w. leichtfertig auf, um sich bald darauf um eine geringere zu bemühen. Er gießt unreines Wasser eher aus, als er reines hat.
De Schnater steit hum nêt stille. info] Von einem Schwätzer. Schnater steht für Mund.
De schnelle Entschlüss send de besten. Ulm
De schoenen zijn uitgetrokken, en de sloffen aangedaan.
De Schola Exiet. en] Let Him Come Out of School.
De Scholmeister on de Schmödt die frête allerwegen möt. Ostpreußen Der Schmied wird in der Regel mit dem Schullehrer gemeinschaftlich eingeladen. Die Bezeichnung Schulmeister drückt sehr oft Mangel an Achtung aus, in welcher die Lehrer stehen. So hört man wohl verächtlich: 's ist ein Schulmeister. Eine jüdisch-deutsche Redensart in Warschau heißt: A Schwanz-Melammed. Der jüdische Lehrstand steht beim niederen Volke in keinen besondern Ehren, hauptsächlich in Polen, wo er seiner Bornierteit wegen wohl mit Recht verachtet wird. Der Lehrer gilt dort als Inbegriff alles Unpraktischen und hat zu vielen Sprichwörtern Anlass gegeben.
De Schôlmêster lêke (laichen). info] So sagt man in Ostpreußen, wenn zur Zeit der Schulferien die Lehrer reisen und zahlreich zusammentreffen.
De Schomakers (Schuhmacher) lopen mit de schofelste Schoh. info] Weil sie, um Geld zu verdienen, vor allen ihre Kunden bedienen.
De Schrêpe un de Klapesack, de Hâwern mâket de Päre glad. info] Hier wohl doppelsinnig und zwar für hochdeutsch glatt, und dann mit Bezug auf Klapesack, behandelbar, sanft, geschmeidig.
De Schriftgelehrten sind de ärgsten Weltverkehrten. Göttingen Die Gelehrten stehen in keinem besonders gutem Ruf. Es wird ihnen verkehrtes Wesen vorgeworfen, was wohl daher kommen mag, dass sie häufig in Dingen des gemeinen, täglichen Lebens eine aufallende Unanstelligkeit, Unbeholfenheit und Verkehrteit an den Tag zu legen pflegen. Bei der Entstehung des obigen Sprichworts mögen wohl auch die biblischen Schriftgelehrten vorgeschwebt haben. In den Händen der letzteren lag die Fortbildung von Gesetz und Recht im palästinischen Staate der Juden; sie sitzen dem Neuen Testament zufolge auf dem Sessel Mosis. Doch hatte das Wort 'Schriftgelehrter' zu verschiedenen Zeiten verschiedene Bedeutungen. In der mündlichen Compilation des talmudischen Gesetzbuchs gibt es drei Stufen, von denen jede ihren Namen nach einer besondern Klasse von Gelehrten führte. Die Aufgabe der ersten Klasse dieser Lehrer bestand vor allem darin, über die Erhaltung des heiligen Textes zu wachen, wie er nach vielen Missgeschicken vorhanden geblieben war. Es sind dies die vorzugsweise sogenannten Schriftgelehrten. Sie zählten nicht bloß die Gebote, sondern auch die Wörter, die Buchstaben, die Zeichen der heiligen Schrift, und bewahrten sie dadurch vor allen künftigen Einschaltungen und Verdeckungen. Sie errichteten ferner auf eigene Autorität hin gewisse Schutzmauern, d.h. sie erließen solche neue Befehle, die sie bloß für die bessere Aufrechthaltung der alten Gebote für nothwendig erachteten. Die ganze Arbeit dieser Männer (Männer der großen Synagoge) ist in dem Sprichwort zusammengefasst: Tragt Sorge im Gesetz, Entscheidungen, sendet viele Schüler aus und schafft eine Schutzmauer um das Gesetz.
De Schriftgelehrten, de Pennlicker, de Blackschiter, se wêt nich, wat 'n Bûren dênt.
De Schuhe sullen wi wohl passen. Holstein Das würde sich wohl für mich eignen.
De Schuhmacher hät Droht. info] Scherzhafte Antwort auf die Frage: Haltet er gueter Rot?
De schuit is lek.
De Schulde lieged und fuled nid. Schweiz Lange geborgt ist nicht geschenkt. Zitat] De wart die wârheit wohl schôn des sprichwortes, das schulde lign unde fûlen niht. mhd] Die schulde magen niht rôzen, sô wir schie niht büezen. (Roôzen = faulen) bm] Dluh bývá čím dál v?dy mlad?í.
De schuldige de schocket.
De Schulmeister hat ümmer de schlechtesten Blagen (Kinder). Sauerland
De schurrt all up de Flüchten. info] Er ist wohlhabend
De schwatzt as 'ne Draussel.
De schwer Arbeit låt de Pier daun, un vör de leicht nimm di in Acht.
De Schwîn dräge sick möt Lager, et ward regne. info] Wenn die Schweine Stroh im Maule tragen. Wird beziehungsweise auch von Menschen gesagt.
De Schwoanz änzän. Siebenbürgen/Sachsen info] Sich zurückziehen, den Schwanz einziehen, mutlos werden.
De scurra multo facilius dives quam pater familias fieri potest.
De se marier jeune et de se lever matin personne n'a du s'en repentir.
De se marier jeune et de se lever matin, personne n'a dû repentir.
De se vanter doit l'en prendre garde.
De sea en' get nuh back door.
De secht ok, mach End, o Herr, mach Ende!
De século em século a história se repete.
De see alle min hvide arm, men ingen min slunkne tarm.
De Seemann hett wieder nicks as von achter na vör.
De sehen nicht alle scheel, de over de siden (halve) sên.
De sein Schuld betohlt, vermehrt sein Good.
De sens, d'argent et de foy nul n'en a pas trop pour soi.
De sept ans en sept ans se renouvelle bien malheur.
De ser a poder, ¿prevalece? la consecuencia.
De serappsche Bûre jage de Pêrd om Januar op de witte Klewer. Alt-Pillau Klewer = Klee. Zur Bezeichnung einer schlechten Wirtschaft. Mit dem weißen Klee ist der Schnee gemeint. Serappen ist ein Dorf im Kirchspiel Wargen
De serf saffre et chat cendrier, de jeune médecin et vieil barbier, libère nos domine.
De setten 'n Buck tum'n Gärtner.
De si ou non sont contenues toutes différences.
De sich bi de Käu (Kuh) vermêdt, de möt se höten. Mecklenburg
De Sichel schniet de Dong af. Siegen info] Dong = das Butterbrot; nach der Ernte wird kein Vesperbrot mehr verabreicht.
De sick aver'n ander sin Unglück freut, de sin egens steit vör de Dör un bleiht. Ostfriesland
De sick det Dages haggen, liegen 't Nachts unner den Plaggen.
De sick in Korn un Brannwin besuppt, de is'n Swin. Ostfriesland