Das ist ein Kerl wie ein vernunftloses (heiden) Vieh. ndt] Dat es en Karl as en hai'en Véih (Vieh). Grafschaft Mark
Das ist ein kerl wie eine Geige, wenn darauf schlägt, brummt er bis Mittags. ndt] Dat is en Kêrl as en Vijol, wenn man darup sleit, brummt et bit Middag. Holstein info] Von einem sehr Starken.
Das ist ein Kerl wie mein Arsch. ndt] Dat is en Kêrl as min Ars (o. as Hansârs). Holstein
Das ist ein Kerl, den Gott gab. ndt] Dats en Kêrl as Gott gav. Holstein info] Wird aber in Hamburg u.s.w. für einen elenden, miserablen Kerl gebraucht.
Das ist ein Kerl, der hat es, wo er es haben soll. ndt] Dat is en Kerl, de hett et, wo he 't hebben sall. Hamburg Es ist ein rüstiger, vermögender Mann.
Das ist ein Kerl, so einer macht die Gänse im Mai. ndt] Dees ist a Kerle, so oin machet d' Gäns im Moie.
Das ist ein Klarpisser. ndt] Dus is a Klurpischer. info] Von Leuten, die in jeder Sache feine Fäden zu entdecken glauben, wo deren gar keine vorhanden sind.
Das ist ein klein wenig von Gottes Macht, dass er aus einem Armen einen Ritter macht. Schottland
Das ist ein kleiner Querlequitsch.
Das ist ein kluger Kerl, sagte der Bauer, der scheisst in die Hand und redet einem vor, das sei eine Wachtel. ndt] Dat is 'n kloken Kierl, söä' de Bû'r, de schitt Ein'n in de Hand und röädt einenvöär, 't is 'ne Wachtel.
Das ist ein kluger Krämer, der den Darm teurer verkauft als die Wurst.
Das ist ein Knick und ein Stoß. ndt] Dat es men en Knick un en Stot. Iserlohn Das ist schnell abgemacht.
Das ist ein Koch und ein Mus. ndt] Dös isch oi Kuach und oin Muass. Ulm
Das ist ein krieg schimpfflich und wild, wo ein esel den andern schild. la] Est mirum bellum, quod asellus culpat asellum, pondera saccorum nam portat quilibet horum.
Das ist ein kuchen. Martin Luther (1483-1546)
Das ist ein Kuhhimmel. info] Tiroler Benennung eines vorzüglichen Weideplatzes für Kühe.
Das ist ein Kujütter. info] Diese Redensart gebraucht man im Bergischen, um einen Menschen zu schildern, der sich kein Gewissen daraus macht, die schlechtesten Handlungen zu begehen, einen Halunken. Wenn von schlechten Menschen überhaupt die Rede ist, pflegt man auch einen als den Kujütter derselben zu bezeichnen, womit man sagt, dass dieser einer der schlechtesten darunter und der Anführer der übrigen sei. Das Wort ist aus Coadjutor (= Gehülfe) entstanden. Diese Bezeichnung führte aber Wilhelm Egon von Fürstenberg, welcher Coadjutor des Erzbischofs Max Heinrich von Köln war und zu der Zeit, wo Ludwig XIV. seine gierigen Hände nach deutschem Gut und Blut ausstreckte, den schwachen Kirchenfürsten dazu vermochte, mit dem Erbfeinde gemeinsame Sache zu machen, das eigene Vaterland um schnöde Bestechung zu verraten und zu betrügen. Obgleich dieser Coadjutor wie die andern Fürstenberger Geistliche und als solche fast unverletzlich waren, so reichte doch ein so schmählicher Verrat hin, sie im Volke stets zu brandmarken. Für den deutsch fühlenden Rheinländer hatte das Wort die Bedeutung, welche der Name Judas für jeden Christen gewonnen hat. Da das lateinische Wort zu lang war, so verwandelte die Volkszunge den römischen Coadjutor brandmarkend in einen Kujütter. Wupperzeitung, Hückeswagen 1863
Das ist ein Leben wie im Himmel (o. im Sommer).
Das ist ein Leben! sagte das Mädchen, da bekam sie ein Kind.
Das ist ein leeres Stroh.
Das ist ein Leiden, sagte Feldmann, konnte den Frack nicht anziehen und steckte mit beiden Armen schon drin.
Das ist ein Licht in der Nacht. nl] Dat is eene brandende kaars in den nacht.
Das ist ein lieber Sohn, an dem ich einen Wolf gefangen habe. info] Der Form nach Travestie des Bibelworts: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
Das ist ein Lockvogel. dk] Han er en lokke-due.
Das ist ein Lutscher. info] Im Westerwalde entweder ein Mensch, der die linke Hand statt der rechten gebraucht, oder ein Schelm, eine Person, der nicht viel zu trauen ist.
Das ist ein mächtiger Mann, der sich der Flöhe erwehren kann. mhd] Waz hilfet hêrschaft unde list, sît daz ein flôch sîn meister ist. mhd] Alle künge ûf erden mit iren heren mügen sich der floehe niht erweren.
Das ist ein Mädchen wie ein Rädchen.
Das ist ein Mann für mich. es] Con vos me entierren. Don Quixote
Das ist ein Mann nach meinem Herzen. nl] Dat is een man naar mijn hart.
Das ist ein Mann nach meinem Sinn. nl] Dat is een man van zijnen zin.
Das ist ein Mann wie ein Papptoffel.
Das ist ein Mann! Soll er etwas Rechtes tun, So hält er's 'jetzt noch nicht für opportun', Und hilft ihm keine Ausflucht dran vorüber, So stellt er sich 'sympathisch - gegenüber'. Otto Ernst (1862-1926), Sankt Yoricks Glockenspiel, Auf einen Minister
Das ist ein Mann, der etwas Morsches zerbricht. Estland
Das ist ein Mann, der sich regieren kann. it] Colui è huomo che può regger se stesso.
Das ist ein Mann, der spricht wie ein Mann. mhd] Dat is ein man, de strak kallet als ein Mann. la] Esse virum dicis, sermo cui firmus et acer.) nl] Wat sal een man, hi en spreect als een man?
Das ist ein Meerwunder. info] Eine wunderbare Erscheinung im Meere, besonders ein wunderbares wie auch fabelhaftes Geschöpf im Meere, als die Meerfrauen. In weiterer Bedeutung eine jede seltsame und seltene Erscheinung. ndt] Dös ist e wahr's Meerwunder, wenn me die mal sieht. Ulm
Das ist ein Meidinger. info] Eine alte bekannte, aufgewärmte, bereits in der alten Meidingerschen Sprachlehre enthaltene Geschichte oder Anekdote. Wenn jemand längst bekannte Dinge als Neuigkeiten erzählt, wie z.B. die Kaiserin Katharina oder der König Jagello sei gestorben, so sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: A Neues Katherine (in Polen dafür: król Jagílle) îs mess (gestorben).
Das ist ein Meisterwerk. fr] Il n'est ouvrage que de maîstre.
Das ist ein Mich'lglattweg. info] Er redet, wie es ihm um's Herz ist.
Das ist ein Mordshecht.
Das ist ein Mühlchristel. Nordböhmen info] Ein tölpischer, unbeholfener Mensch.
Das ist ein Muttermal, sagte Michel, als man ihn fragte, wie er zu der Narbe im Gesicht gekommen sei; als fünfjähriger Knabe hat mich meine Mutter die Treppe hinabgeworfen.
Das ist ein Nagel zu seinem Sarge. ndt] Dat ess im der Näl op de Dudekess (Totenkasten, Sarg). nl] Dat is een nagel aan zijne doodkist.
Das ist ein narr, der do redet, was yhm eynfellet. Agricola
Das ist ein närrisch Schaf, so sich dem Wolf vertrauet.
Das ist ein närrischer Einfall, sagt man von einer gewissen Art Einfälle, die nicht weniger als unklug sind, auch das Ding ist doch närrisch. Gewiß hat der erste Mann, der die Redensart brauchte, etwas dabei gedacht. Es kann das Unerwartete und das Seltsame in der Verbindung der Ideen bezeichnen, das Überspringende, dergleichen man bei närrischen Leuten vieles findet. Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), Aphorismen (Sudelbücher), 1789 - 1793
Das ist ein närrischer Kauz, der nüchtern auf einem Bein hüpft. la] Nemo saltat sobrius, nisi forte insanit. Cicero (106-43 v. Chr.)
Das ist ein Nassauer. info] So nennt man in Berlin jeden, der auf anderer Leute Kosten lebt, wenn er damit ein argloses fröhliches Wesen, Leichtsinn und Keckheit eines geweckten Jungen verbindet. Der Potsdamer steht zwar dem Berliner aus praktischen Gründen höher als der Nassauer, wenn er aber lediglich seinem Naturell folgte, so würde er sich umgekehrt entscheiden, da seinem Herzen der lustige und frivole 'Nassauer' mehr zusagt, als der ehrbare 'Potsdamer,' den er sich mehr oder weniger als ein unangenehmes, rüpelhaftes Wesen denkt. Der berliner Nassauer nimmt übrigens einen viel höhern Standpunkt ein als der gemeine Schmarotzer. In dem Bewusstsein, dass er selbst, wenn er nur erst etwas besäße, stets bereit sein würde, mit Bedürftigen zu teilen, betrachtet er es als selbstverständlich, dass die mit Gütern gesegneten Mitmenschen in gleicher Bereitwilligkeit ihm entgegenkommen. Bei Landpartien, Gesellschaftsbowlen und andern in Gesellschaft genossenen Freuden übernimmt es der 'Nassauer,' die Kosten auf die einzelnen Teilnehmer zu repartieren und legt der Berechnung die sogenannte Radteilung für seine Person zu Grunde, was in der Regel stillschweigend gutgeheißen wird. Der Nassauer gibt auch Feste; es sind aber stets nur Pickenicks, zu welchen jeder der Geladenen ein so reichliches Quantum mitbringt, dass der Gastgeber noch eine Woche nachher an den Resten zu zehren hat. Zitat] Nein, billig muss der Schacher bleiben, Nassauer ist er aus Princip. Kladderadatsch, 1871
Das ist ein neidischer Kerl, der gönnt dem Teufel die Hitze in der Hölle nicht. ndt] Des is a neidiger Kerle, der vergonnt 'm Teufl d' Hitz' in der Höll net.
Das ist ein neu Gericht (Mahl). info] Neuer Genuss, neue Erfahrung, überhaupt etwas Neues, auch ironisch fr] Voilà ce que les rats n'ont pas mangé.