Das Hauswesen ist übel bestellt, wo der Rocken über dem Degen hängt.
Das haut hin, sagt der Bauer, wie Pfingsten auf einem Sonntag.
Das haut mich aus dem Anzug.
Das haut mich um/Mich haut's um!
Das He'nl (Hornung) soll mit Saus und Braus eingehen. Oberösterreich
Das hebt man nicht im Weg auf. Meiningen
Das hebt mir 's Magenwasser. Oberösterreich Ist mir zu fade, zu albern. In dem Sinne wie: Das macht mich seekrank.
Das hebt und trägt nicht. Rheinpfalz Hat keinen Nutzen
Das Hedige wächst im Weidenstrauch, aber das Wollene streckt sich nicht mal im Stall. Estland
Das Heerschild hebt vom Könige an. Rechtssprichwort Unter Schild ist hier der Stand und Adel zu verstehen. Die Heerschilder der Alten kommen in doppelter Bedeutung vor. Einmal wurde der Stand und Unterschied des hohen und niedern Adels, wie die Ehre und der Vorzug des einen Standes vor dem anderen damit bezeichnet; dann aber auch die Mannschaft, mit der ein jeder Stand dem Kaiser und dem Reiche bei Kriegszeiten dienen musste. Im obigen Sprichwort erscheint das Wort in seiner ersten Bedeutung, nach welcher Heerschild die Klassen bezeichnet, in welche der deutsche Adel eingeteilt war. Die Schildberechtigten reihen sich vorerst nach dem Stande, innerhalb des Standes nach dem Lehnsbande. Der König hat den ersten Heerschild; Bischöfe, Äbte und Aebtissinnen den zweiten; die Laienfürsten, seit sie der Bischöfe Mannen geworden, den dritten; Freiherren den vierten, schöffbare Leute und der Freiherren Mannen den fünften; deren Mannen den sechsten; den siebenten hat jeder unversprochene Mann. Versprochene Leute und Rechtlose stehen außer dem Heerschilde. Schild und Helm bestehen in ehelicher Geburt und Frauen guter Herkunft.
Das Heerschild kommt vom Vater. Rechtssprichwort Wenn die Eltern verschiedenen Adelsgraden angehörten, so hat das Kind den lehnsrechtlichen Geburtsstand des Vaters.
Das Heft aus der Hand nehmen la] eximere e manu manubrium
Das Heft in der Hand haben var] das Zepter führen en] to hold the rein (in o's hands) fr] tenir le gouvernail (o. la queue de la poêle) - mener (o. conduire) la barque it] tenere le redini
Das Heidelberger Fass ist ein Fingerhut dagegen. nl] Het heidelberger wijnvat.
Das Heidentum hielt den am höchsten, der die meisten Vorzüge, das Christentum den, der die wenigsten Fehler hat. Franz Grillparzer (1791-1872), Studien zur Philosophie und Religion
Das Heil der Erziehung können den verzognen und verziehenden Staaten und den beschäftigten Vätern nur die Mütter bringen. Jean Paul (1763-1825), Levana
Das Heil liegt in der Treue. la] In fide salus.
Das Heil steht in Gottes Hand.
Das heilig Grab niemand verwaret umsonst. info] Auch diejenigen, welche allgemeine religiöse oder kirchliche Angelegenheiten besorgen, müssen mit irdischem Gelde bezahlt werden, weil sie sonst nicht bestehen können, wie denn auch die Wächter, die an das Grab Jesu gestellt wurden, bezahlt worden sind, so schlecht sie auch gehütet haben mögen. Wollte man dies Sprichwort auf den Zweck selbst beziehen, dann müsste es eher heißen: Es hütet jeder das heilige Grab umsonst, d.i. vergeblich, weil die Polizei noch nie es gehindert hat, wenn ein Heiland hat auferstehen wollen. dk] Ingen giør godt uden han veed nytte deraf, de sige med Juda Hvad ville i give mig. la] Nemo custodit gratis sacrum sepulcrum Christi. la] Nemo tenetur militare propiis stipendiis.
Das heilig Kreuz schlag' ihnen die Zähne ein, so schwiert's nicht.
Das heilige Dukatenkreuz will jeder tragen, aber Gottes Kreutz ist jedem zu schwehr.
Das heilige Grab hüten. nl] Bij het heilige graf waken.
Das Heilige Land la] terra sancta
Das heilige römische Reich hat Bestand durch die Geistlichkeit. Zitat] Das heilige reich hat bestant und würt gehalten durch geistlichkeit.
Das Heiligenbild gilt dem Popen so viel, als es ihm einbringt. Russland
Das Heiligste in uns sagt, dass die Eltern geehrt werden müssen, dass das Band zwischen Eltern und Kind nicht zerstört werden darf, wenn auch das Herz bricht. Adalbert Stifter (1805-1868), Der Nachsommer
Das Heiligtum ist nicht danach, wie die Monstranz ist. info] Das Äußere ist gut und schön, aber das Innere entspricht ihm nicht
Das Heilmittel kann schlimmer sein als das Leiden. en] The remedy may be worse than the sisease.
Das Heim ist des Menschen Hölle und Himmelreich.
Das Heim ist die Welt der Frau, die Welt ist das Heim des Mannes. Estland
Das Heimatland sehnt sich nach seinen Leuten. Arabien
Das Heimweh hört doch nie auf. Franziska Gräfin zu Reventlow (1871-1918), Tagebücher
Das Heimweh trieb, ich kam geeilt, die Heimat hat gar bald mich geheilt. Adelbert von Chamisso, Des Gesellen Heimkehr
Das Heiraten gleicht einem Taubenhaus: Die drinnen sind, möchten wieder heraus. Schweiz
Das Heiraten ist kein Kappen tauschen.
Das Heiraten ist kein Wettrennen, du kommst jederzeit noch früh genug in den Käfig. Russland
Das heiß' ich mir doch einen vornehmen Mann! Sein Pferd rührt kein bezahltes Futter an. Wilhelm Müller (1794-1827), Vornehmer Geschmack
Das heiss' ich Menschen fischen, sagte der Hofnarr von Lüttich, als er hörte, der Bischof habe (1273) in zweiundzwanzig Monaten mit seinen Nonnen vierzehn Söhnlein erzielt.
Das heißt abergläubisch sein, wenn man seine Hoffnungen auf Formeln und Zeremonien setzt, es heißt aber hochmütig sein, wenn man sich ihnen nicht unterwerfen will. Blaise Pascal (1623-1662), Pensées
Das heißt adlig gelebt, wenn man nach Tugend strebt. en] He is noble, that hath noble conditions.
Das heißt am Kämmerlein geklopft, wann einer mit der Tür gar hinein fällt.
Das heißt aus dem Lappen in die Plunnen (Lumpen) kommen. Braunschweig
Das heißt das Haupt mit trockener Lauge zwagen.
Das heißt dein, was man dir nicht nehmen kann.
Das heißt dem Teufel das Pferd zu Hof reiten.
Das heißt den Bettelleuten aufgegeigt. info] Es ist kein Gewinn dabei
Das heißt den Teufel durch Beelzebub austreiben.
Das heißt die dreizehnte Bärenhaut verkauft. Martin Luther (1483-1546)
Das heißt die Gans am Kragen greifen.
Das heißt die Hand auf den Mund legen und hernach ein wenig durch die Finger plaudern. Georg Christoph Lichtenberg, Aphorismen (Sudelbücher), 1789 - 1793